Razzien bei Ex-Audi-Vorständen wegen Abgasskandal

Razzien bei Ex-Audi-Vorständen wegen Abgasskandal
Audi in Ingolstadt. © dpa

Audi kommt im Abgasskandal nicht zur Ruhe. Am Donnerstag gab es erneut Razzien: Die Staatsanwälte haben die Privatwohnungen und in einem Fall auch den Arbeitsplatz dreier weiterer Beschuldigter durchsucht.

Der betroffene Arbeitsplatz sei nicht mehr bei Audi angesiedelt, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Wie die Anklagebehörde mitteilte, handele es sich bei zweien von ihnen um ehemalige Vorstandsmitglieder von Audi. Es bestehe der Verdacht, dass die Beschuldigten mitverantwortlich dafür gewesen seien, zumindest einen wesentlichen Teil der mit manipulierten Dieselmotoren ausgestatteten Fahrzeuge auf den Markt zu bringen. Weitere Details nannte sie nicht. Von Audi hieß es, bei dem Konzern selbst werde nichts durchsucht. Der Kreis der Beschuldigten umfasst nach Angaben der Anklagebehörde inzwischen 17 Menschen. Aktuelle Mitglieder des Audi-Vorstandes seien nach wie vor nicht darunter. Der Aufsichtsrat tagt am Donnerstagnachmittag.

Razzien bei Audi bereits Anfang Februar

Dieselautos mit Schummelsoftware verkauft zu haben. Seit einem Jahr ermittelt sie wegen Betrugs und strafbarer Werbung. Anfang Februar hatten Staatsanwälte die Audi-Zentrale in Ingolstadt und Büros im Werk Neckarsulm durchsucht.

Als einziger Beschuldigter sitzt der ehemalige Chef der Audi-Motorenentwicklung und Porsche-Entwicklungsvorstand weiterhin in Untersuchungshaft. Er war schon im September 2017 festgenommen worden. Einer seiner früheren Mitarbeiter bei Audi in Neckarsulm war nach mehreren Monaten Untersuchungshaft im November 2017 wieder freigekommen.

In einer spektakulären Aktion hatte die Staatsanwaltschaft München am 15. März 2017 während der Jahres-Pressekonferenz von Audi-Chef Rupert Stadler in Ingolstadt die Konzernzentrale durchsucht. Damals ging es um 80.000 in den USA verkaufte Autos. Nach Rückrufen des Kraftfahrtbundesamts für 127 000 in Europa verkaufte Autos mit Schummelsoftware wurden die Ermittlungen erweitert. (dpa)

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