Audi A3: Als Gebrauchter eine Empfehlung

Audi A3: Als Gebrauchter eine Empfehlung
Der Audi A3 ist als Gebrauchter zu empfehlen. © Audi

Der Audi A3 ist das Auto für die, die es etwas edler haben wollen als in einem VW Golf. Als Gebrauchtwagen hinterlässt das Premium-Modell einen guten Eindruck.

Die Ingolstädter Konzernschwester hübscht bereits in dritter Generation (Typ 8V) die solide Technik aus Wolfsburg gekonnt auf – was auch noch Jahre nach der Erstzulassung zu sehen und zu spüren ist.

Gab es den Audi A3 zum Start im Herbst 2012 auch als sportlichen Dreitürer für Singles und Zweitwagennutzer, beschränkt sich Audi seit 2017 bei den Steilheckvarianten auf den alltagstauglicheren Fünftürer. Daneben gibt es seit Sommer 2013 eine dezidiert unspießige Stufenhecklimousine und seit 2014 ein davon abgeleitetes Stoffdachcabrio mit nominell vier Sitzen.

Beschränkter Platz im Fond

Die Platzverhältnisse in Fond und Kofferraum sind deutlich beschränkter als bei den anderen Varianten, vorne geht es in allen Ausführungen luftig zu. Größter Pluspunkt ist aber das edle und penibel verarbeitete Interieur, mit dem sich der Audi vom mehr als soliden Technikspender VW Golf noch einmal spürbar emanzipiert.

Nach fast acht Jahren Bauzeit, einem offiziellen Lifting 2016, der WLTP-Umstellung 2018 und regelmäßigen Technik-Updates ist das Antriebsangebot für den A3 unübersichtlich groß. Allein 24 Ottomotor-Varianten stehen im Angebot, dazu kommen zehn Diesel-Optionen. Das Leistungsband streckt sich von 105 PS bis 400 PS im Sportmodell RS3.
Allradantrieb ist im Top-Modell wie auch bei anderen starken Motorvarianten immer an Bord, für einige Motoren in der Mitte des Leistungsspektrums ist er optional. Wer den zumindest am Rande vom Abgasskandal betroffenen Selbstzündern nicht traut, sollte einen Blich auf das „g-tron“ genannte Erdgasmodell riskieren (Baujahre 2014 bis 2018), das geringe Tankkosten mit guten Umwelteigenschaften kombiniert. Außerdem ist ein mehr auf Leistung als auf Sparsamkeit ausgelegter Plug-in-Hybrid namens „e-tron“ zu haben, der E- und Ottomotor kombiniert.

Ordentliche Serienausstattung

Bei der Markteinführung punktete der Audi nicht zuletzt mit modernem Infotainment-System, aktuellen Assistenten und generell einer langen Liste an Hightech-Extras, die damals in der Kompaktklasse noch ungewöhnlich waren. Auch wenn vieles Aufpreis kostet, ist und war der A3 durchaus ordentlich ausgestattet.

Das Basismodell (zunächst „Attraction“, später namenlos) bietet Klimaanlage und Xenonlicht, hübscher sind aber die höher positionierten Varianten mit Alurädern, teilweise tiefer gelegter Karosserie und aufgewertetem Innenraum. Dazu kommt eine lange und selbstbewusste Aufpreisliste, die unter anderem Spezialitäten wie ein in dieser Klasse seltenes Panorama-Glasschiebedach, Matrix-LED-Scheinwerfer und digitale Instrumente aufführt. In Sachen Fahrerassistenzsysteme ist der Audi auch heute noch auf der Höhe, die meisten wie Abstandsregeltempomaten, Totwinkelwarner und Fernlichtautomatik gibt es in Paketen. Beim Euro-NCAP-Crashtest erreichte der Audi 2012 standesgemäße fünf Sterne.

Besser als der Durchschnitt

In der TÜV-Statistik zeigt sich der kompakte Audi von seiner besten Seite. In fast allen HU-Prüfkategorien schneidet er deutlich besser ab als der Durchschnitt seiner Klasse. Selbst die gelegentlichen Fahrwerksschwächen des Vorgängers hat die dritte Generation abgelegt.
Lediglich der vergleichsweise häufige Bremsscheibenverschleiß trübt das positive Bild leicht ein. Bekannt werden darüber hinaus immer mal wieder Ärger mit dem Doppelkupplungsgetriebe (S-Tronic) oder dem optionalen adaptiven Fahrwerk (Magnetic Ride). Die anfänglichen Software-Probleme beim Infotainment-System dürfte mittlerweile bei allen Fahrzeugen per Update gelöst sein.

Der Audi A3 kombiniert Nutzerfreundlichkeit und Solidität des Golf mit edler Anmutung, starken Motoren und reichhaltiger Ausstattung. Nicht zuletzt gibt es durch Cabrio und Stufenhecklimousine mehr Karosserie-Alternativen. Dank guter Pflege und aufmerksamer Werkstätten präsentieren sich die meisten A3 zudem in technisch gutem Zustand. Das dürfte vielen Interessenten mehrere Hundert Euro Aufpreis gegenüber einem Golf wert sein. Aktuell startet das Angebot bei rund 12.000 Euro. (SP-X)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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