Sicherheit: Von Notbrems- bis Seitenaufprall-Assistent

Sicherheit: Von Notbrems- bis Seitenaufprall-Assistent
Bei einem drohenden Seitenaufprall hebt der Audi A8 die Karosserie einseitig an. © Audi

Vernetzung, Elektromobilität, autonomes Fahren? Auch jenseits der Megatrends der Branche gibt es immer wieder Innovationen für ein Mehr an Sicherheit.

Wir stellen fünf neue, aber bereits verfügbare Technik-Extras vor, die die Sicherheit im oder am Auto erhöhen.

Notbrems-Assistent: Aktuelle Querverkehrswarner alarmieren den Fahrer akustisch und/oder optisch, wenn ihre Kamera- und/oder Radar-Sensoren beim Rückwärtsfahren ein Fahrzeug erkennen, das sich von links oder rechts nähert. In der neuesten Ausbaustufe bremst das Auto sogar selbstständig, etwa beim Volvo XC40. Steuert der Fahrer retour, und die Radareinheit im Heck entdeckt Verkehr ab einer Größe von kleinen Motorrädern stoppt das SUV automatisch. Unter bestimmten Voraussetzungen kann das System der Schweden bereits querende Fußgänger und Fahrradfahrer erkennen und bei Kollisionsgefahr bremsen.

Für ein Mehr an Sicherheit

Rückbank-Warner: Ein kleines Teil mit großer Wirkung ist der sogenannte „Rear Occupant Alert“, der beim Abstellen des Fahrzeugs an Kleinkinder auf der Rückbank erinnert, damit diese zum Beispiel bei extremer Hitze nicht im Fahrzeug zurückbleiben. Vor allem in den heißen Teilen der USA und anderen sonnigen Regionen sorgen derartige Fälle immer wieder für Aufsehen. Verfügbar ist die Technik aktuell etwa beim Hyundai Santa Fe.

Seitenaufprall-Assistent: Eine gut konstruierte Karosserie bewahrt Autoinsassen bei einem Unfall vor den schlimmsten Folgen. Doch nicht alle Teile des Blechkleids sind gleich stabil. Audi reagiert darauf: Droht ein Seitenaufprall, kann die Oberklasselimousine A8 die der Kollision zugewandte Seite innerhalb einer halben Sekunde um bis zu acht Zentimeter anheben. Dadurch trifft das gegnerische Auto nicht die relativ weichen Türen, sondern die besonders steifen Seitenschweller und den Unterboden.

Schutz für Radfahrer

Türen-Schutz: Wer nach dem Einparken am Straßenrand unvorsichtig die Tür öffnet, verursacht im besten Fall einen Blechschaden, wenn gerade ein anderes Auto vorbeifährt. Für Fahrradfahrer kann eine sich öffnende Tür hingegen lebensgefährlich werden. Hyundai hat sein SUV Santa Fe daher mit einem System ausgerüstet, das die Portale nicht freigibt, solange die Ultraschallsensoren des Einparkassistenten einen sich von hinten nähernden Verkehrsteilnehmer erkennen. Das Öffnen klappt erst wieder, wenn die Straße frei ist. So werden nicht nur andere Verkehrsteilnehmer geschützt, sondern auch die Fahrzeuginsassen vom Aussteigen in den fließenden Verkehr bewahrt.

Parkrempler-Alarm: Es muss nicht immer gleich ein Diebstahlsversuch sein – die Alarmanlage der Mercedes C-Klasse schlägt mittlerweile bereits bei Parkremplern an. In einem solchen Fall gibt sie nicht akustisch Alarm, sondern schickt über die „Mercedes-Me“-App eine Nachricht an das Smartphone des Halters. Auch wenn der Wagen gestartet wird, informiert eine Anzeige über den Vorfall. Der Schaden ist dann zwar schon passiert, möglicherweise hilft die frühe Entdeckung jedoch bei der Aufklärung. Langfristig könnten auch die Onboard-Kameras das Touchieren aufzeichnen, bislang ist jedoch die rechtliche Lage noch unklar. (dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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