Sicherer unterwegs mit Fahrassistenzsystemen

Von Frontradar bis ACC

Sicherer unterwegs mit Fahrassistenzsystemen
Spurhalteassistent im Skoda. © Skoda

Immer mehr Hersteller bieten Fahrassistenzsysteme an. Doch welche Technologien braucht man? Wir stellen einige Systeme vor, die das Fahren sicherer machen und den Fahrer entlasten.

Das Argument „Ich bin ein guter Autofahrer, ich brauche so etwas nicht“, wird im Zusammenhang mit Assistenzsystemen gern genannt. Dabei ist doch jeder Mal müde, abgelenkt oder anderweitig unaufmerksam – und insgeheim froh, wenn ihm ein Fahrassistent die Arbeit abnimmt.

Dafür muss der Käufer bei der Neuwagen-Konfiguration natürlich die entsprechenden Häkchen setzen. Fünf Beispiele für sehr sinnvolle Assistenzsysteme, die gar nicht unbedingt teuer sein müssen.

Frontradar- und Notbremsassistent:

Der Frontradarassistent warnt vor drohenden Kollisionen und bremst, wenn sich ein Zusammenstoß nicht vermeiden lässt, um die Unfallfolgen so gering wie möglich zu halten. Das System findet sich beispielsweise auch im neuen Skoda Rapid. Das Radarsystem mit Notbrems-Funktion kann für den Rapid schon für 260 Euro geordert werden. Das System zeigt dem Fahrer im Display zunächst an, dass der Abstand zum Vordermann zu gering ist. Nähert man sich dem kritischen Bereich, wird der Fahrer darüber mit einem Warnton und einem Symbol im Display und einem Bremsruck informiert. Je nach Hersteller und Fahrzeugklasse sind die Systeme bereits Serie oder können für wenige hundert Euro hinzu gebucht werden. Die aufwendigsten Systeme, zum Beispiel von Volvo, Mercedes oder Lexus erkennen Fußgänger auf Kollisionskurs und bremsen selbstständig.

Adaptiver Tempomat:

ACC Tempomat Adaptive Cruise Controll
Adaptive Cruise Control VW

Die Adaptive Cruise Control (ACC) genannte Funktion (ca. 600 Euro beim VW Golf) hält nicht nur die Geschwindigkeit wie ein Tempomat, sondern auch den vorgegebenen Abstand zum Vordermann, mithilfe von Radar-, Lidar- und/oder Kamerasensoren. Bremst der Vordermann, verzögert auch das eigene Fahrzeug, ebenso fährt es automatisch schneller. Die aufwendigsten heutigen Systeme können im Stop-and-Go-Verkehr auch selbstständig wieder anfahren und abbremsen. Derartige Systeme nennt man Staupiloten - sie gibt es beispielsweise bei Mercedes, Volvo, BMW oder auch Audi, Neben mehr Komfort bringt der Abstands-Tempomat einen zusätzlichen Sicherheitsgewinn.

Fernlicht-Assistent

Fernlichtassistent bei BMW
Fernlichtassistent bei BMW BMW

Ist der Fernlicht-Assistent eingeschaltet, blendet das Auto je nach Verkehrssituation selbstständig ab und wieder auf. Diese relativ einfachen Systeme gibt es ab etwa 150 Euro. Voraussetzung ist eine Frontkamera, die entgegenkommende Autos und Motorräder ebenso wie vorausfahrende Fahrzeuge erkennt. Bei den aufwendigeren, adaptiven Systemen bleibt das Fernlicht selbst in diesen Situationen an und sorgt für gute Ausleuchtung. Nur in dem Bereich, wo das Licht andere Verkehrsteilnehmer stören könnte, wird ausgeblendet.

Totwinkel-Assistent

Totwinkel-Warner im Volvo
Blind-Spot-Assist in einem Volvo Volvo

Das System, auch Blind-Spot-Assist genannt (ca. 400 Euro beim VW Golf) überwacht den sogenannten „Toten Winkel“, also jenen Bereich, den der Fahrer über die Spiegel nicht einsehen kann. Nähert sich hier ein Fahrzeug, zeigt es der Assistent an, meist über ein Lämpchen im Außenspiegel. Setzt der Fahrer trotzdem zum Spurwechsel an, wird er vor einer drohenden Kollision gewarnt, meist optisch, akustisch und/oder durch Vibrationen im Lenkrad.

Einparkassistent

Einparkassistent VW
Einparkassistent bei VW VW

Es gibt verschiedene Systeme – von der Rückfahrkamera, die zeigt, wie das Fahrzeug mit dem jeweils aktuellen Lenkrad-Einschlag in die Lücke steuern würde bis zu Systemen, die im Vorbeifahren den Parkplatz (längs und quer) vermessen und dann den Wagen selbstständig in die Lücke zirkeln, der Fahrer muss nur noch Gas geben und bremsen. Sie sind bereits ab einigen hundert Euro erhältlich. Das System erleichtert insbesondere in der Stadt bei sehr engen Parklücken das Einparken des Fahrzeugs.

Spurhalteassistent

Der Spurhalteassistente warnt den Fahrer optisch und akustisch davor, wenn er die Fahrbahn verlässt. Damit steigert er deutlich die Sicherheit, wenn der Fahrer einmal kurzzeitig abgelenkt sein sollte. Einige Systeme bieten auch eine aktive Spurhaltefunktion. Dss bedeutet, dass das System selbst Lenkeingriffe vornimmt, um das Fahrzeug wieder auf die richtige Spur zu bringen. Damit das System funktioniert, müssen jedoch die Fahrbahnmarkierungen gut sichtbar sein. Beim Skoda Octavia beispielsweise schaltet sich das System bei Geschwindigkeiten über 65 km/h ein, sofern der Blinker vor dem Überfahren einer Markierung nicht gesetzt wurde. (AG/SP-X)

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