Durch die Fahrsicherheitsassistenten sind die fundamentalen Systeme etwas in den Hintergrund getreten. Eine Auswertung der Unfallzahlen von 2014 belegt aber deutlich, dass der Anschnallgurt immer noch der wichtigste Lebensretter ist.
Die Anschnallquote in Deutschland ist hoch, 98 Prozent der Autofahrer legen einen Gurt an. Wie gefährlich es sein kann, wenn man nicht angeschnallt ist, belegt eine Zahl, die der Auto Club Europa (ACE) mit dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat ermittelt hat: Danach ist durchschnittlich jeder fünfte Autoinsasse, der bei einem Unfall ums Leben kommt, zum Zeitpunkt des Crashs nicht angeschnallt.
Die Auswertung basiert auf Unfallzahlen des Jahres 2014. Wie viele von den nicht Angeschnallten richtig gesichert den Unfall überlebt hätten, lässt sich zwar aus Sicht des ACE nicht zweifelsfrei sagen. Doch für Verkehrsexperten gilt der Sicherheitsgurt als Lebensretter Nummer eins – noch vor dem Airbag.
Erschreckend dabei ist, dass auch schon im Jahr 2011 jeder fünfte Unfalltote nicht angeschnallt war und somit die Lernfähigkeit von einigen wenigen deutschen Autofahrer auch nach 40 Jahren Anschnallpflicht begrenzt zu sein scheint. Jedenfalls für die fehlenden zwei Prozent, die den Gurt nicht anlegen und die schon vor dem dem Unfall nichts mehr merkten.
Erst klicken, dann starten
Gegenüber anderen Systemen der aktiven und passiven Sicherheit sei er jedoch inzwischen aus dem Fokus der Aufmerksamkeit gerückt, beklagt der Club und wirbt 40 Jahre nach Einführung der Gurtpflicht für das Anschnallen, insbesondere von Kindern.
Allerdings haben die modernen Fahrsicherheitssysteme in den vergangenen Jahren enorm zugelegt. Besonders der Notbremsassistent kann Unfälle vermeiden und so auch das Leben von nicht angeschnallten Personen im Auto retten. Doch auch mit einer Reihe von den neuen Systemen sollte zuerst immer geklickt, dann gestartet werden. (AG/SP-X)