40 Jahre Anschnallpflicht

Erster Lebensretter

40 Jahre Anschnallpflicht
Der Anschnallgurt ist Lebensretter Nummer eins © Audi

Die Zahl der Fahrsicherheitsassistenten hat in den letzten Jahren enorm zugelegt. Der erste Lebensretter feiert am Neujahrstag ein rundes Jubiläum.

Erst klicken, dann starten: Mehr als 20.000 Menschen starben vor über 40 Jahren pro Jahr auf deutschen Straßen. Mit der Einführung der Anschnallpflicht am 1. Januar 1976 hat sich die Zahl der Unfalltoten erheblich gesenkt, auch wenn die Zahl der Todesopfer im Jahr 2015 bei 3445 Menschenleben wieder ansteigend ist. Angesichts der Vielzahl von Fahrsicherheitssystemen steht der Anschnallgurt am Anfang der Kette der Lebensretter.

Sinnvolle Gurtwarner

Und trotz der Konkurrenz ist der Anschnallgurt noch immer das wichtigste System, um Leben zu retten. Fast gleichauf liegt der Gurtwarner, der bei Volvo schon früh Einzug in die Fahrzeuge hielt. Laut ADAC-Unfallforschung sind verunfallte Fahrzeuge im Durchschnitt acht Jahre alt. Nicht alle Autos verfügen also schon über Gurtwarner, die optisch und akustisch ans Anschnallen erinnern.

Der Gurt verhindert, dass die Insassen auf den vorderen Sitzen gegen das Armaturenbrett oder die Windschutzscheibe prallen. Bereits bei einem Unfall im städtischen Verkehr können dabei schwere Verletzungen an Kopf, Augen, Hals und Oberkörper entstehen.

Gurtmuffel sind mit 30 Euro dabei

Die unangeschnallten Mitfahrer auf den Rücksitzen werden zur Bedrohung für Fahrer und Beifahrer. Durch einen Aufprall mit Tempo 50 entwickelt der Körper durch die wirkenden Kräfte ein Gewicht von rund drei Tonnen – das Gewicht eines Elefanten.

Im Gegensatz zum Gurt können Airbags allein Menschenleben nicht schützen. Sie helfen nur in Kombination mit dem Gurt. Dagegen schützt der Gurt bis zu einer Geschwindigkeit von 25 Stundenkilometer.

Gurtmuffel riskieren nicht nur Verletzungen, sondern auch noch ihr Taschengeld. Wer sich nicht anschnallt, muss mit einem Bußgeld von 30 Euro rechnen. Wird ein Kind ohne Sicherung transportiert, kostet das 60 Euro, bei mehreren Kindern 70 Euro. Es ist also nicht nur sicherer, sondern auch günstiger vor dem Starten zu klicken. (AG)

Vorheriger Artikel«Gesundes Wachstum geht vor Größe»
Nächster ArtikelAutonomes Fahren: Männer optimistischer als Frauen
Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

Keine Beiträge vorhanden