Altmaier bekräftigt Ziel von einer Million Elektroautos

Mobilität in neuer Dimension

Altmaier bekräftigt Ziel von einer Million Elektroautos
Bundesumweltminister Altmaier (l.) und BMW-Vorstand Herbert Diess. © dpa

Das Ziel von einer Million Elektroautos bis 2020 sei erreichbar, so Bundesumweltminister Altmaier. Diese Auffassung teilt BMW-Entwicklungsvorstand Diess. Doch dafür bedarf es der Rückendeckung der Politik.

Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) hat das Ziel von einer Millionen Elektroautos für Deutschland bis zum Jahr 2020 bekräftigt. "Wir können dieses ehrgeizige Ziel erreichen", sagte der CDU-Politiker am Dienstag bei der Veranstaltung "Mobilität in neuer Dimension" des Autobauers BMW in Berlin.

Dafür sei es aber erforderlich, dass man sich mit vollem Engagement dafür einsetze. "Ich will, dass Deutschland Leitmarkt und Leitanbieter bei der Elektromobilität wird", fügte Altmaier hinzu. Zur Erreichung dieses Zieles lehnt die Bundesregierung aber nach wie vor Kaufprämien wie beispielsweise im Nachbarland Frankreich für Elektroautos ab.

BMW fordert Rückendeckung der Politik

BMW-Entwicklungsvorstand Herbert Diess sieht das von der Bundesregierung avisierte Ziel dennoch als realistisch an. Dazu brauche die Industrie aber die Rückendeckung der Politik, die sich eindeutig zur Elektromobilität bekennen müsse. Wie einer Technologie zum Durchbruch verholfen werde könne, zeige das Beispiel Japan.

Hier würden Hybridfahrzeuge seitens des Staates stark gefördert, so Diess. In der Folge würden heutzutage 16 Prozent aller Auto-Verkäufe in Japan auf Hybridfahrzeuge entfallen. Und von den weltweit 5,2 Millionen Hybridfahrzeugen würden 90 Prozent von japanischen Herstellern kommen, die damit Weltmarktführer seien. Die BMW Group wird mit dem i3 ihr erstes Elektroauto Ende 2013 auf den Markt bringen. Es soll zu einem Preis von unter 40.000 Euro angeboten werden.

Elektromobilität wichtig für Energiewende

BMW-Entwicklungsvorstand Herbert Diess.
BMW-Vorstand Herbert Diess AG/Mertens

Wie Diess sagte, würden die Elektroautos von BMW wie der i3 und der i8 unter Beweis stellen, dass Elektromobilität sehr wohl emotionalisieren könne und das dabei auch die "Freude am Fahren" keineswegs zu kurz komme. "So beschleunigt unser i3 in gerade einmal 7,9 Sekunden von null auf 100 km/h und das bei einem CO2-Ausstoß von 0 Gramm. Der BMW i3 wird das Stadtfahrzeug neu erfinden." Diess betonte, dass die Elektromobilität für ihn mitentscheidend für das Gelingen der Energiewende sei. So könnten die Batterien der Elektroautos perspektivisch beispielsweise als Zwischenspeicher für regenerativ erzeugten Strom fungieren.

Mit Blick auf die eine Million E-Autos bis zum Jahr 2020 gibt sich indes nicht jeder so optimistisch wie der Bundesumweltminister. Daimler-Entwicklungsvorstand Thomas Weber hatte unlängst im Interview mit der Autogazette dieses Ziel relativiert und auf den jüngsten Bericht Nationalen Plattform Elektromobilität (NPE) verwiesen, der bei den jetzigen Rahmenbedingungen von 600.000 E-Autos bis 2020 ausgeht. Deutschland müsse sich irgendwann entscheiden, "ob die Technologie hier nur entwickelt wird und der Markt woanders stattfindet, oder ob wir in Deutschland doch noch zum Leitmarkt aufsteigen wollen", hatte Weber gesagt. (AG/FM)

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