ADAC: Freie Werkstätten können nicht überzeugen

Eindeutiges Ergebnis

ADAC: Freie Werkstätten können nicht überzeugen
Autobesitzer wünschen mehr Transparenz bei der Reparatur. © dpa

Der ADAC hat die Qualität von freien Werkstattketten und Vertragswerkstätten getestet. Das Ergebnis fiel eindeutig aus.

Bei der Wahl der Werkstatt sollten Autofahrer genau hinschauen. Wie aus dem aktuellen ADAC-Werkstatt-Test bei 75 Servicebetrieben hervorgeht, liegen bei Qualität zwischen freien Werkstattketten und Vertragswerkstätten "Welten", wie der Automobilclub am Donnerstag mitteilte. Im vergangenen Jahr hatte beim ADAC-Test jeder fünfte Betrieb Fehler übersehen.

Danach arbeiten beispielsweise bei Bosch Car Service nach Aussagen des ADAC nur zehn der 25 getesteten Betriebe fehlerlos. Die Erfolgsquote liegt hier gerade einmal bei 40 Prozent. Besonders schlecht wurde bei einem Bosch Car Service-Betrieb in Hamburg gearbeitet: er erhielt gerade 17 von 100 möglichen Punkten. Eine derart schlechte Bewertung wurde in der bisherigen 42-jährigen Geschichte des ADAC-Werkstatttests noch nie vergeben.

Mercedes-Betrieb mit voller Punktzahl

Mit Blick auf das Gesamtergebnis schnitten die getesteten A.T.U.-Betriebe noch schlechter ab. Von ihnen "patzten 18 von 25 Filialen. Die Erfolgsquote beträgt bei A.T.U also nur 28 Prozent", so der ADAC. Besser präsentierten sich dafür die Vertragswerkstätten. Von den 25 geprüften Betrieben haben 88 Prozent alle Fehler gefunden. Dabei schnitten Mercedes und Renault mit "sehr gut" ab – ein Berliner Mercedes-Betrieb erreichte sogar die volle Punktzahl.

Nicht ganz überzeugend war der Service laut ADAC bei BMW, Audi und VW. Danach erreichte Audi aus den jeweils fünf in deutschen Städten durchgeführten Stichproben in Leipzig nur ein "befriedigend", BMW – ebenfalls in Leipzig – nur ein "ausreichend". VW kam in München auf ein "gut". In allen anderen Durchgängen wurde ein „sehr gut“ vergeben und alle Fehler entdeckt.

Preisvergleich beim ADAC-Werkstatt-Test.
ADAC Preisvergleich beim ADAC-Test

Den Grund für das schlechte Abschneiden der freien Werkstätten sieht der ADAC neben der teils mangelhaften Arbeitsleistung darin, dass diese den unterschiedlichen Kfz-Typen oft nicht den jeweils richtigen Serviceumfang zumessen. Dabei würden diese Betriebe damit werben, dass korrekt nach Herstellervorgaben gearbeitet würde.

Der Test wurde mit Fahrzeugen der Modelle Audi A3, BMW er und Mercedes A-Klasse, Renault Megane und Golf 5 durchgeführt. Dabei wurden die Fahrzeuge vor dem Test mit fünf Mängeln präpariert: ein verstelltes Scheinwerferlicht, eine defekte Kennzeichenleuchte, ein ausgehängter Auspufftopf, ein zu niedriger Kühlmittelstand und ein Ersatzrad mit zu wenig Reifendruck. Bei der Bewertung floss die Arbeitsleistung mit 60 Punkten ein, der Service wurde mit maximal 40 Punkten bewertet. Bei der Abgabe des Fahrzeuges rät der ADAC dazu, sich zusammen mit dem Serviceberater das Fahrzeug anzuschauen und anschließend den Wartungsauftrag schriftlich zu erteilen, damit später nicht über zusätzlich ausgeführte Arbeiten diskutiert werden muss. (

Nach Angaben der Deutschen Automobil Treuhand GmbH (DAT) gab es im Jahr 2011 insgesamt 38 000 Werkstätten in Deutschland, darunter 17.600 Markenbetriebe und 20 400 freie Betriebe. Bei dem Werkstatt-Test handele es sich um eine Stichprobe, betonte dazu ADAC-Sprecher Christian Buric. Sie gebe aber durchaus Aufschluss, wie die Werkstätten arbeiteten. (AG/dpa)

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