Den Nutzen eines City-Notbremsassistenten stellt niemand in Frage: er kann Unfälle verhindern. Doch wie funktioniert das System bei Kälte und Glätte?
Das wollte der ADAC wissen und hat den City-Notbremsassistenten in einem Audi A6 einem Test bei minus ein Grad Celsius und rutschiger Fahrbahn unterzogen. Das Ergebnis: er fuhr auf ein Hindernis auf. Zwar mit verminderter Geschwindigkeit, aber er konnte eine Kollision nicht vermeiden.
Unter optimalen EuroNCAP-Bedingungen war der Audi noch in der Lage, komplett abzubremsen und damit einen Aufprall auf ein Hindernis zu vermeiden. Dabei wird, wie bei vielen anderen Modellen auch, der Bremsvorgang möglichst spät eingeleitet und dann stark gebremst.
Umweltparameter nicht berücksichtigt
Mit Blick auf den Aufprall aufs Hindernis durch den Audi stellte der Automobilclub fest, dass Umweltparameter wie Außentemperatur, Nässe oder Eisglätte beim Notbremsassistenten nicht in die Berechnung des Bremswegs einfließen. Wäre das der Fall, hätte der A6 die Vollbremsung früher eingeleitet.
Aus technischer Sicht wäre dies beispielsweise durch die ESP-Sensorik, den Regensensor oder den Außentemperaturfühler möglich. „So ließen sich auswertbare Rückschlüsse auf das Bremsverhalten ziehen und Unfälle in möglichst allen realistischen Fahr- und Umgebungssituationen verhindern“, stellt der ADAC fest.
Gute Noten für City-Notbremsassistenten
Unabhängig von diesem Ergebnis attestierten die ADAC-Prüfer den City-Notbremsassisten gute Noten. Denn zwei Drittel der Systeme würden die Anforderungen an den City-Notbremsassistenten zu 100 Prozent erfüllen.
Im Rahmen des Euro NCAP-Test des City-Notbremsassistenten fährt das Testfahrzeug mit stetig steigender Geschwindigkeit von 10 bis 50 km/h auf eine stehende Fahrzeugattrappe zu und muss durch selbstständige Bremsung den Aufprall vermeiden. Dieser Test findet auf trockener Oberfläche zwischen 5 Grad und 40 Grad Celsius statt.