ADAC: Jeder dritte Radweg ist zu schmal

ADAC: Jeder dritte Radweg ist zu schmal
Ein Radweg in Osnabrück. © dpa

Der ADAC hat die Radwege in zehn deutschen Großstädten untersucht. Das Ergebnis der Tester ist dabei ernüchternd ausgefallen.

Danach sind 36 Prozent der insgesamt untersuchten 120 Fahrradrouten zu schmal, wie die ADAC-Tester feststellten. Wie der Automobilclub am Donnerstag in München mitteilte, erreichte oder überschritt nur jeder fünfte Radweg die Regelbreiten.

Mit Kiel konnte als einzige der untersuchten Städte mit einem guten Gesamturteil abschneiden: hier fiel keine der befahrenen Route durch. Knapp die Hälfte der Radwege schnitten mit einem „sehr gut“ oder „gut“ ab.

Radwege in Mainz und Hannover mangelhaft

Über ein schlechtes Radwegenetz verfügen Mainz und Hannover. Der ADAC gab beiden Städten die Note „mangelhaft“. Während in Mainz 70 Prozent der Routen „mangelhaft“ oder „sehr mangelhaft“ waren, waren es in der niedersächsischen Landehauptstadt 58 Prozent. Die Städte Bremen, Dresden, Erfurt, München, Saarbrücken, Stuttgart und Wiesbaden wurden mit „ausreichend“ bewertet.

Für die Sicherheit der Radfahrer ist das Ergebnis ernüchternd. Denn breitere Radwege erhöhen die Sicherheit für den immer stärker wachsenden Radverkehr in den Städten. So sind derzeit neben dem klassischen Fahrrad auch immer mehr Lastenräder und E-Bikes auf den Radwegen unterwegs.

ADAC fordert Einhaltung der Regelbreiten

Ein Pop-up-Radweg in Berlin-Mitte. Foto: dpa

„Daher sollte nach Ansicht des ADAC beim Bau neuer Radwege auf die Einhaltung der Regelbreiten geachtet werden und die Mindestbreite nur eine Ausnahme sein“, sagte ADAC Verkehrspräsident Gerhard Hillebrand. Der ADAC forderte zudem dazu auf, bei der Radwegeplanung Breitenzuschläge einzurechnen, damit auch das Überholen von beispielsweise breiteren oder unterschiedlich schnelleren Fahrrädern möglich ist.
Bei seinem Test hat sich der ADAC an den geltenden Standards für Regel- und Mindestbreiten orientiert, die in den „Empfehlungen für Radverkehrsanlagen“ festgelegt sind. Danach sollten Radwege, die nur in einer Richtung befahren werden dürfen, mindestens 1,6 Meter breit sein, im Regelfall zwei Meter.

Beim Bau von Radwegen müssten die Belange aller Verkehrsteilnehmer aber auch Anwohner berücksichtigt werden. Den Verkehrsraum durch Pop-up-Radwege umzuverteilen, lehnt der ADAC ab. Das sei nicht das geeignete Mittel, den Verkehrsfluss zu verbessern und für mehr Sicherheit zu sorgen.“

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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