Kindersitze: Vier fallen durch

ADAC-Test

Der Kindersitztest hat beruhigende Ergebnisse hervorgebracht. Trotzdem fordert der ADAC bessere internationale Zulassungsrichtlinien.

Der ADAC hat für die derzeit angebotenen Kindersitze ein überwiegend gutes Zeugnis ausgestellt. Allerdings fielen beim aktuellen Kindersitztest, den der ADAC zusammen mit der Stiftung Warentest durchgeführt hat, vier von 28 Sitzen durch und mussten mit «mangelhaft» bewertet werden. Drei dieser Sitze (Eitel Plastic Luftikid, Kids im Sitz Ferrari Teko und IWH Trade Max Vario Max) erfüllten beim Seitenaufprall ihr Soll nicht. Abgewertet wurde auch der Cockpit von Michelin, der als einziger ausschließlich im Frontcrash versagte.

Leichte Auswahl bei Baby-Sitzen

Dagegen ist die Auswahl von Sitzen für Babys bis 18 Monate leicht. Hier ist mit dem Römer Baby-Safe Isofix plus ein Produkt auf dem Markt, das mit einem Doppelplus sowohl bei der Sicherheit als auch bei der Bedienung belohnt wird und somit ein «sehr gut» erhält. Kaum schlechter abgeschnitten hat der Jané Strata, der bei der Sicherheit ein Doppelplus erhält und insgesamt mit «gut» abschneidet.

Aber auch für die größeren Kinder gibt es sichere Sitzgelegenheiten. Die Hälfte aller Testkandidaten erhält die zweitbeste Beurteilung im Test, ein «gut». Neun Mal schafften die Testkandidaten die Note «befriedigend», was meist auf Schwächen bei der Sicherheit zurückzuführen ist.

Ältere Sitze verboten

Der ADAC kritisiert, dass für die 2005 überarbeitete Norm (ECE-R44), nach der Kindersitze zugelassen werden, noch immer kein Seitenaufpralltest vorgeschrieben wurde. Da das Verletzungsrisiko beim seitlichen Anprall mindestens genau so hoch ist wie bei Frontalunfällen, fordern die europäischen Automobilclubs seit Jahren eine Verbesserung des Seitenaufprallschutzes. Viele Markensitzhersteller haben die Wichtigkeit dieser Forderung erkannt und verbessern ihre Kindersitze ohne gesetzlichen Zwang konsequent in diese Richtung.

Zugleich weist der ADAC darauf hin, dass seit April 2008 ältere Kindersitze, die nur der Norm ECE-R44/01 oder 02 entsprechen, nicht mehr eingesetzt werden dürfen, weil sie nicht mehr den neuesten Sicherheitsstandards entsprechen, auch wenn sie optisch noch in gutem Zustand sind. (AG)

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