Erschreckendes Zeugnis für günstige Kindersitze

Unter 70 Euro

Erschreckendes Zeugnis für günstige Kindersitze
Gleich sechs günstige Sitze erhielten die Note "mangelhaft". © ADAC

Sechs von zehn getesteten günstigen Kindersitzen sind beim Test des ADAC und der Stiftung Warentest durchgefallen. Lediglich ein Produkt erhielt die Note „gut“.

Mit einem selbst für die ADAC-Prüfer erschreckendem Ergebnis wurden die Tests günstiger Kindersitze abgeschlossen. In Kooperation mit der Stiftung Warentest fielen von zehn getesteten Objekten aus dem Internet unter 70 Euro gleich sechs durch.

Nur ein Kindersitz mit Note "gut"

Zwar werden die wenig bekannten Marken mit "optimalen Seitenaufprallschutz" beworben, doch in der Realität sah es anders aus, da bei drei Sitzen die Rückenlehnen nach den Frontcrashs mit 64 km/h und dem Seitenaufprall mit 50 km/h rissen oder Gurte aus der Haltung brachen. Zudem war bei manchen Sitzen die Schadstoffbelastung sehr hoch.

Unter den zehn Produkten kam lediglich die Babyschale Nania Beone SP auf die Gesamtnote "gut", für Kinder von 9 bis 36 Kilogramm (ca. 1-12 Jahre) gab es mit dem Nania Racer SP und dem Fisher Price FP3000 zwei Produkte mit der Note "befriedigend". Ebenso "befriedigend" war in der Klasse für Kinder von 15 bis 36 Kilogramm (ca. 4 bis 12 Jahre) der Fisher Price FP4000.

Umbenannter Sitz weiter "mangelhaft"

Durchgefallen sind in der Klasse für Kinder bis 18 Kilogramm (ca. vier Jahre) der Nania Safety Paris SP, dessen Sitzschale beim Frontaufprall brach und das Kind bei einem Unfall dann ungeschützt nach vorne schleudern würde.

In der Kategorie 9 – 36 Kilogramm (1 – 12 Jahre) erhielten der Tiggo Bebehut (hohes Verletzungsrisiko beim Front- und Seitencrash) sowie die United-Kids Alpha Deluxe, United-Kids Kid Komfort und United-Kids Kidstar ein "mangelhaft", da sie alle keinen Schutz beim Seitenaufprall für größere Kinder bieten. Dabei wurde der Alpha Deluxe einfach umbenannt, ohne technische Änderungen zu erhalten. Bereits beim Sitztest 2008 erhielt er ein "mangelhaft". Dagegen fiel der Nania Starter SP wegen zu hoher Schadstoffbelastung durch.

Der ADAC rät aufgrund der Testergebnisse zur Vorsicht beim Kauf wenig bekannter Marken im Internet. Eltern sollten den Verbraucherschutz zu Rate ziehen oder ein Vorgängermodell der qualitativ hochwertigeren Produkte kaufen, die ebenso schon günstig angeboten werden. (AG/TF)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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