ADAC leitet Reformprozess ein

Glaubwürdigkeit soll wiederhergestellt werden

ADAC leitet Reformprozess ein
Die ADAC-Zentrale in München © dpa

Der ADAC will mit einem so genannten Maßnahmenpaket die Glaubwürdigkeit wieder herstellen. Wie die Überprüfungen der Manipulationen beim Autopreis „Gelber Engel“ soll auch der Reformprozess von externen Experten begleitet werden.

Der ADAC leitet nach den durch die Manipulationen beim Autopreis "Gelber Engel" ausgelösten Vorwürfen einen Reformprozess ein. "Wir sind von den aktuellen Ereignissen tief betroffen und überzeugt, dass nur ein umfassendes Maßnahmenpaket die Glaubwürdigkeit des ADAC wieder herstellen kann", sagte ADAC-Präsident Peter Meyer im Anschluss an eine Besprechung des Präsidiums.

ADAC will Schwachstellen beheben

Ob alle fast 19 Millionen Mitglieder verstehen, dass das Ziel der Reform eine "moderne Governance und Compliance" ist, sei dahingestellt. Dass künftiges Fehlverhalten ausgeschlossen werden soll, ist dagegen schon verständlicher.

"Das gesamte Präsidium nimmt die Vorwürfe der letzten Tage sehr ernst. Viele der Kritikpunkte zielen ins Herz unserer Mitarbeiter und unserer Organisation, die seit über 110 Jahren vom Vertrauen unserer Mitglieder lebt", so Meyer weiter, "wir glauben, dass wir nur durch eine grundlegende Reform die aktuellen Schwachstellen beheben können."

Vereinsstatus des ADAC wird überprüft

Wie bei den Überprüfungen der Manipulationen zum "Gelben Engel" sollen auch den Reformprozess externe Experten aktiv begleiten. Diese sollen neben Governance und Compliance auch die Transparenz des Vereins verbessern sowie die Einbindung und Beteiligung der Mitglieder deutlich steigern, wie es in einer Mitteilung des eingetragenen Vereins heißt, dessen Vereinsstatus derzeit vom Registergericht beim Amtsgericht München überprüft werde.

Ungeachtet der Überprüfung wird das Präsidium des Verkehrsclubs den Gremien des ADAC den umfassenden Reformprozess vorschlagen, der auf einer außerordentlichen Hauptversammlung zum Beschluss vorlegt werden soll. Die letzte außerordentliche Hauptversammlung des ADAC wurde 1948 einberufen.

Meyer pocht auf Reformprozess

ADAC-Präsident Peter Meyer
ADAC-Präsident Peter Meyer dpa

Seit den Veröffentlichungen der Manipulation sowie dem Wirbel um Hubschrauberflüge des Präsidenten, die allerdings mit den ADAC-Statuten konform zu gehen scheinen, sollen rund ein Fünftel der Autofahrer das Vertrauen in den Club verloren haben, sodass Meyer mit Nachdruck auf Reformen pocht.

"Wenn wir das jetzt verlorene Vertrauen zurückgewinnen wollen, dann müssen wir diesen Weg kompromisslos gehen. Das sind wir unseren Mitgliedern, Mitarbeitern und ehrenamtlichen Helfern sowie der Öffentlichkeit schuldig. Wir werden sämtliche Kritikpunkte, die an uns herangetragen werden, aufnehmen und in diesen Reformprozess einfließen lassen." (AG/TF)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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