Zettel hinterm Scheibenwischer ist Fahrerflucht

Nach Schaden

Zettel hinterm Scheibenwischer ist Fahrerflucht
Linksabbiegen - die Sorgfaltspflicht entscheidet. © ADAC

Autofahrer müssen nach einem Crash beim angerempelten Fahrzeug auf den Halter warten. Im schlimmsten Fall droht dem Flüchtigen gar eine Gefängnisstrafe.

Gerade in Großstädten und engen Parkhäusern ist beim Ausparken schnell mal ein anderes Fahrzeug angerempelt. Wer dann einfach davonfährt, begeht Fahrerflucht. Die Folge können eine Geldstrafe, Führerscheinentzug und sogar ein Gefängnisaufenthalt sein. Ein hinter dem Scheibenwischer geklebter Zettel mit Adresse und Unfallhergang reicht in der Regel nicht aus, um der Strafe zu entgehen.

Fahrverbot und Punkte in Flensburg

Die Höhe des entstandenen Fremdschadens bestimmt die Folgen einer Fahrerflucht. Bis zu 600 Euro Schaden am anderen Auto wird das Verfahren meist gegen eine Geldauflage eingestellt. Bei bis zu 1200 Euro Schaden drohen nach Angaben des ADAC ein Monatsgehalt Geldstrafe, und sieben Punkte in der Flensburger Verkehrssünderkartei und bis zu drei Monate Fahrverbot. Wird diese Schadensgrenze überschritten, ist der Führerschein mindestens für sechs Monate weg. Kommen Menschen bei dem Unfall zu Schaden und man entfernt sich dennoch vom Tatort, muss man gar mit Gefängnis rechnen. Außerdem verliert der Fahrer den Versicherungsschutz: Die Kasko zahlt dann den eigenen Schaden nicht und die Haftpflicht nimmt den Fahrer mit bis zu 5000 Euro in Regress.

Wer eine Straftat vermeiden will, sollte daher an der Unfallstelle warten, bis der Fahrer des anderen Fahrzeugs kommt. Alternativ ist umgehend die Polizei zu informieren. Wer kein Handy hat, sollte mindestens 30 Minuten warten, ehe er zur Polizei fährt. Diese nimmt den Unfall auf und benachrichtigt den Halter. (mid)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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