Ungesicherte Ladung: Gefahr nach Einkauf im Baumarkt

Crashtest des ADAC

Ungesicherte Ladung: Gefahr nach Einkauf im Baumarkt
Die richtige Einstellung der Kopfstütze hilft Verletzungen zu vermeiden. © ADAC

Der Weg vom Baumarkt nach Hause birgt Gefahren. Darauf weist der ADAC nach einem Crashtest hin. Unzureichend gesicherte Ladung kann zu schweren Verletzungen der Insassen führen.

Wer kennt das nicht: Nach dem Einkauf im Baumarkt wird schnell die Rückbank umgelegt und beispielsweise Fliesen oder Blumentöpfe eingeladen. Auf die Sicherung der Ladung wird dabei häufig nicht nachgedacht. Ein Fehler, wie der ADAC nach einem Crashtest mit einem Kleinwagen feststellt.

Kleinwagen selten mit Haken ausgestattet

So fehlten in vielen kleineren Autos schlicht Haken und Ösen zum Festzurren der Ladung. Zugleich sollte man es sich genau überlegen, ob man die Rückbank wirklich umlegen muss, denn sie dient vor herumfliegenden Gegenständen als Schutz.

Der Automobilclub testete beispielhaft einen mit typischen Gegenständen aus dem Baumarkt beladenen Fiat Punto, mit drastischem Ergebnis. Bei schlecht gesicherter Ladung wurde der Innenraum des Kleinwagens völlig demoliert. Fliesen und Splitter hätten im Ernstfall zu schweren Schnitt- und Wirbelsäulenverletzungen des Fahrers und Beifahrers geführt, stellte der ADAC fest. So seien auch die Sitze im Kleinwagen nicht in der Lage, die Wucht des Aufpralls der Gegenstände nicht ausreichend abzumildern. Sie bieten den Lendenwirbeln der Insassen kaum Schutz.

Sicherung schützt vor Verletzungen

Ungesicherte Ladung kann zu schweren Verletzungen führen ADAC

Wer seine Gegenstände indes ausreichend sichert, bleibt vor Verletzungen geschützt. Kein Insasse wurde durch herumfliegende Gegenstände verletzt, aber die Lehne der Rücksitzbank des Kleinwagens geriet bereits mit zwei Paketen voll Fliesen an ihre Belastungsgrenze. Weil Ösen und Haken zum Verzurren fehlen, ist eine zusätzliche Sicherung kaum möglich.

Als Folge der Ergebnisse fordert der ADAC von den Herstellern, dass Ösen zum Festzurren in jedem Fahrzeug ausreichend vorhanden und eindeutig als solche gekennzeichnet sein müssen. "Wie die Ladung im Auto sicher verstaut wird, sollte in der Bedienungsanleitung nachzulesen sein. Ein Hinweis auf die Belastungsgrenze der Halterungen gehört ebenso dazu. Für das Beladen mit umgeklappter Rücksitzlehne sollte auch für Kleinwagen Sicherheitszubehör wie beispielsweise stabile Netze angeboten werden", rät der ADAC.

Autofahrern rät der ADAC, schwere Gegenstände im Fußraum unterzubringen. Auch für den Spontaneinkauf sollten Spanngurte mitgeführt und auch genutzt werden. (AG/FM)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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