Bahn: Kompetente Zugbegleiter, Defizite bei Pünktlichkeit

Test des ADAC

Bahn: Kompetente Zugbegleiter, Defizite bei Pünktlichkeit
Ein ICE der Deutschen Bahn bei der Einfahrt in den Frankfurter Hauptbahnhof. © dpa

Der ADAC hat die Bahn einem großen Test unterzogen. Dafür haben die Tester 30 Strecken im Fernverkehr nach verschiedenen Kriterien bewertet.

Getestet wurden vom ADAC verschiedene Verbindungen mit ICE-, IC- und EC-Zügen quer durch Deutschland. Die Prüfkriterien Information/Pünktlichkeit sowie Zustand/Hygiene der sanitären Einrichtungen wurden mit jeweils 25 Prozent am stärksten gewichtet.

Die anderen 50 Prozent gingen mit Sitz- und Reisekomfort (22 Prozent), Personal (15 Personal) sowie Handynetz und WLAN (13 Prozent) in die Wertung ein. Das Testergebnis fällt gemischt aus. Das Personal überzeugte durch Kompetenz, auch der Sitz- und Reisekomfort schnitt gut ab. Bei Pünktlichkeit, Hygiene und WLAN ist aber noch Luft nach oben. Die drei besten Verbindungen waren der ICE 724 (München – Frankfurt), der ICE 200 (Freiburg – Köln) und der ICE 529 (Nürnberg – Garmisch).

Positive Noten für Zugbegleiter

Durchweg positive Bewertungen erhielten in allen Zügen die Zugbegleiter für ihre Kompetenz. 19 Züge erzielten beim Sitz- und Reisekomfort eine sehr gute Bewertung, darunter sind auch die Kriterien Sitzplatzreservierung, Ausstattung und Sauberkeit sowie das gastronomische Angebot subsummiert. Auch die Information seitens der Bahn wurde als „gut“ eingestuft. Alternative Verbindungen wurden rechtzeitig durchgegeben, auf Gleiswechsel oder Verspätungen rechtzeitig hingewiesen. Nur in einem Zug gab es keine Durchsagen.

Pünktlich waren 12 Züge, 7 hatten maximal 6 Minuten Verspätung, 6 blieben unter 16 Minuten. 3 Verbindungen kamen allerdings deutlich verspätet an. Der Spitzenreiter erreichte sein Ziel erst gut 1,5 Stunden nach der geplanten Ankunftszeit. Ausfälle gab es auch: 2 Zugverbindungen wurden gestrichen.

Hygiene verbesserungswürdig

Nachbessern muss die Bahn beim Thema Hygiene. Trotz optisch sauberer Toiletten stellten die Tester in 12 Zügen eine auffällige Keimbelastung fest, neun Proben waren sogar potenziell gesundheitsgefährdend. Außerdem monieren die Prüfer, dass in 2 Zügen die barrierefreie Toilette dauerhaft gesperrt waren.

Wer im Zug WLAN nutzen möchte, muss mit Einschränkungen leben. 5 Züge hatten gar kein WLAN und nur bei knapp der Hälfte der Fahrten hatten die die Tester immer guten Empfang. Die Handynetz-Qualität war in vier von zehn Zügen durchgängig gut. Das Testurteil „gut” gab es bereits ab 2 Mbit pro Sekunde. Streaming ist mit einer solchen Bandbreite allerdings schlecht möglich. Die Handynetz-Qualität war in vier von zehn Zügen durchwegs gut.

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