Der europäische Automarkt hat im vierten Jahr in Folge ein Absatzminus verzeichnet. Lediglich Deutschland stemmte sich mit einem starken Plus gegen den Trend.
Der europäische Automarkt kommt einfach nicht in Fahrt: Im vergangenen Jahr haben die Hersteller zum vierten Mal in Folge weniger Autos als im Vorjahr in den EU-Ländern verkauft. Die Zahl der Neuzulassungen ging um 1,7 Prozent auf 13,11 Millionen Pkw zurück, teilte der europäische Branchenverband ACEA am Dienstag in Brüssel mit.
Witschaftskrise und Arbeitslosigkeit als Hemmfaktor
Deutschland entwickelte sich gegen den Trend und verzeichnete als einziger großer Markt in Europa ein dickes Wachstum. Das Plus belief sich - wie bereits bekannt - auf 8,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der deutsche Markt ist der größte in der EU.
Wegen der Wirtschaftskrise und steigender Arbeitslosigkeit sank die Nachfrage nach Autos in den meisten der 27 EU-Länder. In Frankreich belief sich das Minus auf 2,1 Prozent, in Großbritannien auf 4,4 Prozent und in Italien auf 10,9 Prozent. Den stärksten Einbruch unter den großen Märkten verzeichnete Spanien, das unter den Folgen der Rezession besonders leidet (minus 17,7 Prozent). Zuwächse meldeten dagegen einige osteuropäische Länder wie Bulgarien und die baltischen Staaten.
Talfahrt im Dezember beschleunigt
Im Dezember beschleunigte sich die Talfahrt sogar noch. Die Zulassungen schrumpften in der EU um 6,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat auf rund 953.100 Fahrzeuge. Deutschland machte wieder eine Ausnahme und konnte ein Absatzplus von 6,1 Prozent auf 244.500 verzeichnen. (dpa)