ZF-Chef Sommer: Diesel für CO2-Ziele unerlässlich

Plug-in-Hybrid als Brückentechnologie

ZF-Chef Sommer: Diesel für CO2-Ziele unerlässlich
Für ZF-Chef Stefan Sommer ist der Diesel unerlässlich. © dpa

Stefan Sommer glaubt an eine Zukunft des Dieselmotors. Für die Erreichung der CO2-Ziele sei der Diesel unerlässlich, sagte der Vorstandschef des Zulieferers ZF.

ZF-Chef Stefan Sommer hält den Dieselmotor für die Erreichung der CO2-Ziele für unerlässlich. „Ohne den Diesel hätten wir eine schlechtere CO2-Bilanz“, sagte Sommer am Rande des Genfer Autosalons. Bis zum Jahr 2021 müssen die Autobauer einen CO2-Grenzwert für die Flotte von 95 g/km erreichen.

Bis reine Elektroautos über eine größere Reichweite und einen günstigeren Preis verfügen, erachtet Sommer den Plug-in-Hybrid als geeignete Brückentechnologie. „Der Plug-in-Hybrid ist die richtige Lösung, weil er alle Use-Cases abdeckt.“ Es sei eine Technik, die unproblematisch umgesetzt werden könne. „Sie bietet dem Kunden vor allem den Vorteil, dass er keine Angst haben muss, mit seinem Auto liegen zu bleiben.“ Derzeit sei der Plug-in-Hybrid jedoch noch eine Technologie, „die sich bisher nur einkommensstarke Autofahrer leisten können“.

Kaufprämie allein reicht nicht

Mit Blick auf reine Elektroautos glaubt Sommer nicht daran, dass allein die diskutierte Kaufprämie von 5000 Euro für Privatkunden den Markt für Elektromobilität jetzt schon beflügeln wird. „Wenn sich ein Markt tragen soll, muss auch der Gebrauchtwagenmarkt funktionieren. Ich frage mich, ob das bei E-Autos schon der Fall ist?“ Wer ein Interesse daran habe, sich ein Elektroauto zu kaufen, der mache es auch heute – ohne dass er eine Kaufprämie erhalte.

Für Sommer sei es erforderlich, dass insbesondere die Infrastruktur deutlich verbessert werde und der Kunde weiß, was er für sein Geld beim Kauf eines E-Autos bekommt. Wie Sommer betonte, müssten auch andere Incentives für E-Auto-Besitzer gesetzt werden. Dazu gehöre beispielsweise auch, dass Fahrer eines E-Autos Strom bei ihrem Arbeitgeber kostenlos tanken können. „Das ist derzeit leider nicht möglich, weil dies als geldwerter Vorteil versteuert werden muss. Wir würden das gern unseren Mitarbeitern anbieten, doch der Aufwand, dies über die Gehaltsabrechnung abzurechnen, wäre schlicht zu hoch“, sagte Sommer.

Der ZF-Chef sieht hingegen auch andere Möglichkeiten, die Elektromobilität anzukurbeln und nennt dafür als Beispiel China: „Dort wurde von der Regierung festgelegt, dass Behörden Elektroautos aus heimischer Produktion in die Fuhrparks aufnehmen müssen.“ (AG/FM)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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