«Volkswagen braucht Neuanfang, auch personell»

Rücktritts-Erklärung Winterkorns

«Volkswagen braucht Neuanfang, auch personell»
Wusste Martin Winterkorn bereits 2015 von der Schummelsoftware? © dpa

Martin Winterkorn ist von seinem Amt als Chef von Europas größtem Autobauer zurückgetreten. Seine Rücktritts-Erklärung im Wortlaut.

Einen Rücktritt hatte Martin Winterkorn wegen der Manipulation an elf Millionen Dieselfahrzeugen ausgeschlossen. Doch am Mittwoch ist er von seinem Amt als Vorstandsvorsitzender von Europas größtem Autobauer Volkswagen zurück getreten. Vorausgegangen war eine Krisensitzung des fünfköpfigen Präsidiums der Aufsichtsrats. Winterkorns Rücktritts-Erklärung im Wortlaut.

Verantwortung übernommen

„Ich bin bestürzt über das, was in den vergangenen Tagen geschehen ist. Vor allem bin ich fassungslos, dass Verfehlungen dieser Tragweite im Volkswagen Konzern möglich waren. Als Vorstandsvorsitzender übernehme ich die Verantwortung für die bekannt gewordenen Unregelmäßigkeiten bei Dieselmotoren und habe daher den Aufsichtsrat gebeten, mit mir eine Vereinbarung zur Beendigung meiner Funktion als Vorstandsvorsitzender des Volkswagen Konzerns zu treffen.

Ich tue dies im Interesse des Unternehmens, obwohl ich mir keines Fehlverhaltens bewusst bin. Volkswagen braucht einen Neuanfang – auch personell. Mit meinem Rücktritt mache ich den Weg dafür frei.

Mein Antrieb war es immer, dem Unternehmen, vor allem unseren Kunden und Mitarbeitern zu dienen. Volkswagen war, ist und bleibt mein Leben. Der eingeschlagene Weg der Aufklärung und Transparenz muss weitergehen. Nur so kann wieder Vertrauen entstehen. Ich bin überzeugt, dass der Volkswagen Konzern und seine Mannschaft diese schwere Krise bewältigen werden.“ (AG)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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