VW ändert Strategie für USA

Verwandelter Jetta

VW ändert Strategie für USA
VW-US-Chef Michael Horn präsentiert den neuen Jetta. © SP-X

Volkswagen will mit einer neuen Strategie die Talfahrt in den USA aufhalten. Der neue Jetta ist der erste Vorbote, um in den Staaten wieder Fahrt aufzunehmen.

Volkswagen setzt bei der Aufholjagd auf dem US-Markt auf eine bessere Ausstattung seiner Wagen. «Der amerikanische Kunde erwartet für deutlich weniger Geld noch mehr als der Europäer», sagte Landeschef Michael Horn auf der Auto Show in New York. Deshalb müsse man die Autos «werthaltiger machen».

VW peilt in USA 800.000 Verkäufe an

Die Marke VW hatte ihre Verkäufe in den Vereinigten Staaten von 2009 bis 2012 auf 438.000 Stück mehr als verdoppeln können. Doch die Erfolgsmodelle Jetta und Passat haben den Reiz des Neuen verloren, während die Konkurrenz mit frischen Modellen punktete. Seit vergangenem Jahr schrumpfen die VW-Verkäufe wieder.

In New York präsentierte VW nun einen überarbeiteten Jetta. «Im nächsten Jahr kommt ein sehr großes Facelift für den Passat», sagte Horn. Das eigens für den nordamerikanischen Markt entwickelte Modell soll im Januar auf der Auto Show in Detroit präsentiert werden.

Mit den zwei Limousinen will Horn die Marke von 400.000 Wagen halten. Ziel ist es aber, bis zum Jahr 2018 doppelt so viele Autos in den USA zu verkaufen. Den Impuls sollen zwei neue SUV bringen: 2016 startet ein Siebensitzer, der als Studie Crossblue Aufsehen erregte. 2017 wird eine Langversion des Tiguan folgen. «Wenn ab 2016 die beiden großen SUVs kommen, geht es in Richtung 800.000 weiter», sagte Horn, der seit Anfang des Jahres den Chefposten in den USA bekleidet.

Modifizierter VW Touareg debütiert in China

Mit zum geplanten Erfolg beitragen soll auch der modifizierte Touareg, der auf der Messe Auto China in Peking seine Premiere begeht. Wie beim gerade neu aufgelegten Polo stehen auch beim großen Geländewagen neue Motoren im Mittelpunkt des Facelifts. Alle V6-Diesel ermöglichen künftig das «Segeln» - also das Rollen im Leerlauf auf bestimmten Streckenabschnitten, um Sprit zu sparen. Außerdem bekommen sie einen SCR-Katalysator und erfüllen damit die Grenzwerte der Abgasnorm Euro 6, erläutert VW.

Die Basisversion leistet unverändert 150 kW/204 PS und verbraucht künftig im Schnitt 6,6 statt 7,0 Liter (CO2-Ausstoß: 174 g/km). Die stärkere Variante legt 10 kW/14 PS zu und kommt auf 190 kW/258 PS, wird aber ebenfalls etwas sparsamer: Ihr Verbrauch sinkt laut VW von 7,2 auf 6,8 Liter (CO2: 178 g/km). Daneben gibt es wie bisher einen V8-Turbodiesel mit 250 kW/340 PS und den Touareg Hybrid mit V6-Benziner und E-Maschine, die gemeinsam 279 kW/380 PS entwickeln. Das Hybrid-Modell kommt auf einen Normverbrauch von 8,2 Litern (CO2: 193 g/km).

In der chinesischen Hauptstadt wird zudem noch eine Coupé-Version des Jetta gezeigt. Die Studie besitze zwar kaum Chancen auf eine Serienfertigung, liefere aber einen ersten Eindruck, wie sich Volkswagen das Design einer Sportlimousine unterhalb des Passats vorstellt. Ein Jetta Coupé würde aber wohl auch auf der neuen Strategie in Nordamerika gut zu Gesicht stehen. (AG/dpa)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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