VW Caddy gebraucht mit kleinen Mängeln

Hochdachkombi mit niedrigem Pannenniveau

VW Caddy gebraucht mit kleinen Mängeln
Der VW Caddy präsentiert sich nicht immer zuverlässig. © AG/Flehmer

Der VW Caddy weist als Gebrauchtwagen zumeist kostengünstige Mängel auf. Beim Pannenservice fällt der Hochdachkombi dagegen nicht aus dem Rahmen.

Er war nicht der Erste, steht aber mittlerweile fast prototypisch für eine Fahrzeuggattung. Zumindest hierzulande. Der VW Caddy ist für die Hochdachkombis das, was der Golf für die Kompaktwagenklasse ist. Und dank seines üppigen Platzangebotes genießt er bei Familien einen guten Ruf - schließlich passen drei Kindersitze auf die Rückbank. Als Gebrauchter ist der Caddy allerdings nicht übermäßig zuverlässig.

VW Caddy mit niedrigem Pannenniveau

Der «TÜV Report 2015» etwa moniert neben defekten Federn und Dämpfern häufig auch undichte Antriebswellen. Auch Beleuchtung, Bremsen, Auspuffanlage und Undichtigkeiten an Motor und Getriebe kommen überdurchschnittlich oft vor, letzteres vor allem bei jüngeren Fahrzeugen. Immerhin seien die Schäden meist relativ kostengünstig zu beheben, resümiert der «TÜV Report». Und an Achsaufhängungen und der Lenkung gibt es fast nichts zu meckern.

Die Pannenhelfer des ADAC haben ein etwas besseres Bild vom Caddy. Sie beurteilen das Pannenniveau als eher niedrig. Defekte Anlasser, feuchte Zündkerzen, defekte Zündschlösser und -kabel gehören zu den Gründen fürs Ausrücken. Bei den Dieseln riefen auch Defekte an Turbolader oder Ladedruckregelung die Helfer auf den Plan. Letzteres war bis zum Baujahr 2013 problematisch, ersteres nur bis 2006. Defekte Kraftstoffpumpen kamen bei Dieseln bis zum Baujahr 2011 vor.

VW Caddy startete als Pritschenwagen

War der Caddy zunächst noch ein Pritschenwagen und baugleich mit dem Skoda Pick-up, änderte sich das mit dem Generationswechsel im Jahr 2003. Ab dann entstand er auf der Plattform des Golf V und wies beim Fahrverhalten Qualitäten eines Pkw auf. Für Privatleute ansprechend ausgestattet ist unter Modellen bis Baujahr 2010 nur der Caddy mit dem Zusatz Life. Danach hielten die bei VW üblichen Ausstattungsbezeichnungen Einzug. In jedem Fall verfügt er über ein üppiges Platzangebot mit bis zu 2239 Litern Ladevolumen.

Das Motorenangebot begann zunächst bei 55 kW/75 PS aus 1,4 Litern Hubraum, ab dem Baujahr 2006 verfügte der Einstiegs-Caddy über 59 kW/80 PS. Der kräftigste Ottomotor ist der ab 2006 gebaute EcoFuel mit 80 kW/109 PS. Bei den Dieseln bewegt sich das Angebot zwischen 51 kW/70 PS und 103 kW/140 PS. Auch einige Varianten mit dem 4Motion genannten Allradantrieb sind verfügbar, wie auch eine Version, die sich wahlweise mit LPG oder Benzin betreiben lässt (72 kW/98 PS).

VW Caddy ab 3650 Euro

Als 55 kW/75 PS starken 1.4 Life gibt es den Caddy laut Schwacke für etwa 3650 Euro, wenn er 2004 gebaut wurde und rund 181.200 Kilometer gelaufen ist. Ein moderner Caddy 1.2 TSI Trendline (63.kW/86 PS) von 2010 sollte für etwa 7400 Euro als Fünfsitzer zu bekommen sein (87.600 Kilometer). Für einen siebensitzigen Caddy Life 1.6 aus demselben Baujahr mit ähnlicher Laufleistung werden demnach noch 8350 Euro fällig.

Wer einen Caddy mit Dieselmotor sucht, dürfte beispielsweise für rund 4450 Euro fündig werden, wenn es sich um einen 2.0 SDI Life von 2005 handelt (165.600 Kilometer). Den Caddy 1.6 TDI Comfortline von 2010 mit 75 kW/102 PS starkem Diesel listet Schwacke mit 10.950 Euro (87.600 Kilometer). Für den Allradler Caddy 2.0 TDI 4Motion Comfortline von 2012 müssen Interessenten laut den Marktbeobachtern noch um die 16.100 Euro bezahlen (56.400 Kilometer). (dpa/tmn)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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