US-Automarkt setzt Abwärtstrend fort

VW und BMW verlieren deutlich

US-Automarkt setzt Abwärtstrend fort
VW legte im Mai in den USA zu © dpa

Der zuletzt lange Jahre boomende US-Automarkt hat den dritten Monat in Folge im Minus abgeschlossen. Neben VW und BMW mussten aber auch die US-Größen General Motors und Fiat Chrysler sowie Toyota zum Teil kräftige Rückschläge hinnehmen.

Der US-Automarkt verliert weiter an Fahrt - nach jahrelangem Absatzboom bahnt sich der dritte Monat mit sinkenden Verkaufszahlen in Folge an. Branchen-Schwergewichte wie Opel-Mutter General Motors (GM), Fiat Chrysler und Toyota meldeten am Dienstag teils kräftige Rückgänge. VW verliert im Zuge des Abgas-Skandals weiter an Boden, und auch BMW gerät zunehmend unter Druck. Allerdings hatte der Oktober diesmal auch zwei Verkaufstage weniger als im Vorjahr.

Volkswagen muss bei seiner Kernmarke VW Pkw in den von der Diesel-Affäre besonders betroffenen USA erneut einen herben Rückschlag einstecken. Der Absatz im Oktober ging im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum um 18,5 Prozent auf 24.779 Autos zurück, wie das Unternehmen mitteilte. Das US-Geschäft leidet unter anderem unter einem Verkaufsstopp für Dieselfahrzeuge. Die Oberklasse-Töchter Audi und Porsche meldeten Absatzanstiege von 0,1 und 10,7 Prozent.

Mercedes mit leichtem Minus

Der Rivale BMW gerät derweil auf dem nach China zweitgrößten Automarkt der Welt noch mehr ins Hintertreffen. Die Münchner wurden mit 27.971 Autos ein Sechstel weniger Fahrzeuge los. Bei der Hausmarke BMW gingen die Verkäufe um über ein Viertel zurück, lediglich der SUV-Absatz zeigte leicht nach oben. Konkurrent Daimler musste ebenfalls Abstriche machen - allerdings fiel das Minus bei den Pkw der Marke Mercedes-Benz mit einem Prozent deutlich geringer aus.

Auch andere Hersteller bekommen die zunehmende Abkühlung des US-Marktes zu spüren. Der lange Zeit erfolgsverwöhnte italienisch-amerikanische Autokonzern Fiat Chrysler verkaufte zehn Prozent weniger Neuwagen als im Vorjahreszeitraum. Der japanische Branchenriese Toyota verzeichnete einen Rückgang um 8,7 Prozent. Bei Honda und Nissan sanken die Verkäufe um 4,2 und 2,2 Prozent.

Ende des Verkaufsbooms kommt immer näher

US-Marktführer GM kam mit einem Minus von 1,7 Prozent noch relativ glimpflich davon. Rivale Ford verschob die Veröffentlichung der Absatzzahlen wegen eines Feuers am Firmensitz in Dearborn (Michigan).

Auch wenn noch nicht alle Hersteller ihre Oktober-Ergebnisse veröffentlicht haben, zeichnet sich bereits klar das dritte monatliche Absatzminus in Serie ab - und dieses dürfte recht deutlich ausfallen. Experten sagen schon länger ein Ende des von Billigsprit und Niedrigzinsen befeuerten Verkaufsbooms in den USA voraus.

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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