VW beendet Engagement bei Rallye-Weltmeisterschaft

Konzentration auf Kundensport

VW beendet Engagement bei Rallye-Weltmeisterschaft
Sebastien Ogier im VW Polo WRC © dpa

Nach Audi stellt sich auch die Motorsport-Abteilung von Volkswagen neu auf. Nach zwölf Titeln bei der Rallye-WM in vier Jahren rücken die Zukunftstechnologien in den Vordergrund.

Volkswagen sagt der Rallye-WM adé. Nach zwölf Titeln in den letzten vier Jahren in der WRC konzentriert sich die Motorsport-Abteilung nun darauf, die bevorstehende Elektrifizierung der Produktpalette auch in den Motorsport zu transferieren.

„In der WRC haben wir unsere sportlichen Ziele weit übertroffen, nun werden wir Volkswagen Motorsport neu ausrichten und auch dort die Fahrzeugtechnik der Zukunft stärker in den Mittelpunkt rücken“, sagte Entwicklungsvorstand Frank Welsch vor rund 200 Motorsport-Mitarbeitern in Hannover.

Audi in der Vorreiterrolle

In der vergangenen Woche hatte Audi bereits eine Neuausrichtung des sportlichen Engagements angekündigt. Die VW-Tochter aus Ingolstadt beendet das erfolgreiche Engagement in der Langstreckenserie mit dem legendären 24-Stunden-Rennen von Le Mans und wendet sich der Formel E zu.

VW selbst wendet sich nun mehr dem Kundensport verstärkt zu. „Neben dem Golf GTI TCR auf der Rundstrecke und dem Beetle GRC im Rallycross möchten wir auch im Rallye-Bereich Spitzenprodukte für Kunden anbieten und werden einen neuen Polo nach R5-Reglement entwickeln“, so Welsch weiter.

Neuer Kundensportler ab 2018

2017 wird VW mit der Neuentwicklung des Rallyefahrzeugs beginnen, das dann ab 2018 den Kunden angeboten werden kann. Dafür soll die Mannschaft beibehalten werden, die für die Werkteams Sébastien Ogier/Julien Ingrassia, Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila und Andreas Mikkelsen/Anders Jæger die Voraussetzungen für 42 Erfolge bei 51 Rallye-Teilnahmen gesorgt hatten.

„Mit dieser exzellenten Mannschaft möchten wir weiterarbeiten und die Neuausrichtung umsetzen. Genauso werden wir die enge Zusammenarbeit zwischen Serienentwicklung und Motorsport, von der in den zurückliegenden Jahren stets beide Seiten profitiert haben, ausbauen. Für die Volkswagen Motorsport Mitarbeiter besteht eine Beschäftigungsgarantie“, sagte Welsch.

Volkswagen Motorsport-Direktor Sven Smeets bedauert, dass das bislang erfolgreichste Kapitel in der Volkswagen-Motorsport-Geschichte geschlossen wurde. Zugleich soll der Erfolg nun bei der Neuausrichtung fortgesetzt werden. Die bisherige Konkurrenz bei der WRC wird dabei nicht unbedingt traurig sein, dass Volkswagen nun den Platz für neue Sieger und Weltmeister frei macht. (AG/TF)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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