Autohersteller setzen Umweltprämie ein

Renault sagt «Tschüß alter Diesel»

Autohersteller setzen Umweltprämie ein
Der Preis eines BMW i3 sinkt dank Prämien um 6000 Euro. © BMW

Der VW-Konzern und andere Autohersteller wollen drohende Fahrverbote für ältere Dieselfahrzeuge abwenden. Je nach Modell und Marke sollen bis zu 10.000 Euro dazu beitragen, auf umweltfreundlichere Antriebe umzusteigen.

Zahlreiche Autohersteller wollen mit einer so genannten Umweltprämie ältere Dieselfahrzeuge in Richtung Schrotpresse lenken und auf diesem Wege drohende Fahrverbote abwenden. Bis zu 10.000 Euro Prämie können wechselwillige Autofahrer beim Kauf eines neuen Fahrzeugs bei gleichzeitiger Verschrottung des alten Selbstzünders – egal welcher Marke - miteinplanen.

Nachdem bereits in der vergangenen Woche Ford und Toyota ihre Programme gestartet hatten, folgen in dieser Woche BMW und einige Marke aus dem VW-Konzern. Die Münchner geben bei einem Kauf eines Fahrzeugs mit einem CO2-Ausstoß von maximal 130 Gramm pro Kilometer 2000 Euro hinzu. Das Elektroauto i3 könnte aufgrund der so genannten Elektroprämie von 4000 Euro also um 6000 Euro günstiger erworben werden. Renault zahlt bei der Aktion«Tschüß alter Diesel» bis zu 7000 Euro für einen alten Selbstzünder, der mindestens sechs Monate auf den aktuellen Eigentümer zugelassen ist.

Daimler knüpft die eigene Umweltprämie an bestimmte Modelle an. 2000 Euro erhalten die Interessenten, die sich nach Abgabe des alten Selbstzünders für einen Mercedes-Diesel mit Euro-6, Plug-in-Hybride oder einen elektrischen Smart entscheiden.

Besonderer Erdgas-Zuschuss im VW-Konzern

Bei der VW-Kernmarke gibt es je nach Modell zwischen 2000 und 10.000 Euro. Dass der größte Autohersteller der Welt diese Prämie Umwelt- und Zukunftsprogramm nennt und darin auch die nach dem Dieselgipfel geforderten Updates für Dieselmotoren mit Euro 5 und 6 als kostenfreie Umrüstung anbiedert, überschreitet dabei schon die Grenzen der Frechheit.

Immerhin gibt VW beim Kauf eines Autos mit alternativem Antrieb zwischen 1000 und 2380 Euro hinzu. 1000 Euro zusätzlich gibt es beim Kauf eines Erdgas-Fahrzeugs, ein Hybrider wird mit weiteren 1785 Euro unterstützt, ein Elektroauto mit 2380 Euro.

Seat Leon 1.4 TGI um 7000 Euro günstiger

Bei Audi verhält es sich ähnlich. Die Ingolstädter geben zwischen 3000 und 10.000 Euro hinzu. Außerdem sprudeln weitere 1500 Euro beim Kauf eines Plugin-Hybriden, für ein Erdgas-Fahrzeug 1000 Euro. Audi gibt für seine beiden Erdgasmodelle A4 Avant g-tron sowie A5 Sportback g-tron dann insgesamt 9500 Euro hinzu.

Bei Skoda liegt der Bonus in einer Spanne zwischen 1750 und 5000 Euro sowie weiteren 1000 Euro beim Kauf eines Erdgas-Fahrzeugs. Seat gibt zwischen 1750 und 8000 Euro hinzu. Die spanische VW-Tochter setzt dabei noch größere Reize beim Kauf eines Erdgas-Autos. 2000 Euro kommen on Top für die beiden Erdgas-Vertreter Leon 1.4 TGI sowie Mii 1.0 MPI Ecofuel. Der Preis des Leon fällt dann um 7000 Euro günstiger aus.

Auch die Nutzfahrzeugsparte von VW beteiligt sich am Programm. So gibt es zusätzliche 4000 Euro für einen Caddy mit Benzin oder Diesel und 5000 Euro für einen Erdgas-Caddy. Ein Transporter wird mit 6000 Euro gefördert, ein Multivan mit 10.000 Euro. Die Angebote gelten bis zum Ende des Jahres. (AG/TF)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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