VW plant Führungsrolle bei elektrischer vernetzter Mobilität

Streit um «Zukunftspakt» beigelegt

VW plant Führungsrolle bei elektrischer vernetzter Mobilität
VW-Markenchef Herbert Diess. © dpa

In diesem Jahr will VW die Umrüstung der manipulierten Diesel-Fahrzeuge abschließen. Mit einer Produktoffensive in diesem Jahr soll dann der Grundstein für eine glänzende Zukunft gelegt werden.

Der Diesel-Skandal ist noch nicht abgearbeitet – VW begibt sich trotzdem wieder in den Angriffsmodus. Auf der Betriebsversammlung im Volkswagenstammwerk in Wolfsburg hat VW-Markenchef den Weg in eine glänzende Zukunft offeriert.

„Gemeinsam haben wir ein starkes Jahr 2016 hingelegt und trotz Gegenwind viel erreicht. Wir haben die grundlegende Erneuerung von Volkswagen eingeleitet – damit wollen wir unsere Marke in eine gute und sichere Zukunft führen", so Diess vor den Beschäftigten.

Einigung in der letzten Woche

Besonders die Beilegung des Streits zwischen Unternehmen und Betriebsrat über die Umsetzung des Zukunftsplanes bringt erst einmal Ruhe. VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh sagte auf der Betriebsversammlung nach Angaben eines Sprechers, in einem Brief sage der Vorstand zu, auf den «Vertragsstand» zurückzukommen.

Demnach geht es dabei etwa um die Auflösung einer dritten Schicht an einer Montagelinie, die nun vom Tisch sei - wie auch ein Schreiben an die Personalleiter, mit dem der interne Arbeitsmarkt «blockiert» werden sollte. Ein VW-Sprecher bestätigte, die Streitpunkte, die der Betriebsrat angesprochen habe, seien in der vergangenen Woche beigelegt worden.

Management und Betriebsrat hatten im vergangenen November einen «Zukunftspakt» vereinbart. Das Spar- und Umbauprogramm soll die renditeschwache Kernmarke VW profitabler machen und gleichzeitig Milliarden für neue Geschäftsfelder bereitstellen. Über die Umsetzung war kürzlich ein Streit ausgebrochen. Der Betriebsrat hatte Markenchef Herbert Diess Wortbruch vorgeworfen und deshalb einige Projekte vorerst auf Eis gelegt.

Weltweite Produktoffensive mit Atlas, Arteon und Co.

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Nun ist der Weg frei, dem für 2017 ein klarer Plan vorliegt. Neben der vollständigen Umrüstung der betroffenen Diesel-Fahrzeuge treibt Volkswagen die Umsetzung des Zukunftspakts und der Strategie Transform 2025+ voran. Als Basis dafür wird die weltweite Produktoffensive mit den neuen Modellen Atlas, Arteon oder Tiguan Allspace angesehen.

„Für 2017 bin ich optimistisch. Es wird ein gutes, aber auch anstrengendes Jahr. Vor allem den Zukunftspakt müssen wir schnell und konsequent umsetzen", so Diess weiter.

Mit neuer Strategie mutig aufgestellt

Der Zukunftsplan sieht auch den Ausbau der Elektromobilität vor, die Volkswagen nach dem Diesel-Debakel ausgerufen hat und damit den langsamen Abschied vom Verbrenner einläuten wird.

Und dafür gibt sich Diess so angriffslustig wie seine Vorgänger vor dem Bekanntwerden des Abgas-Skandals. „Mit unserer neuen Strategie und dem Zukunftspakt haben wir einen konkreten und mutigen Plan aufgestellt. Einen Plan, mit dem wir unsere Marke wieder profitabel und zukunftsfest machen. Einen Plan, mit dem unsere Marke die Führungsrolle in der neuen Welt der elektrischen, vernetzten Mobilität übernehmen wird.", so Diess. (AG/TF/dpa)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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