Schäuble sieht «globale Gier» als Grund für VW-Krise

Standort Deutschland nicht in Gefahr

Schäuble sieht «globale Gier» als Grund für VW-Krise
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble dämpfte die Erwartungen. © dpa

Wolfgang Schäuble hat den VW-Abgasskandal mit der Finanzmarktkrise vergleichen. Eine Gefahr für den Wirtschaftsstandort Deutschland sieht der Bundesfinanzminister jedoch nicht.

Die weltweite Abgas-Krise von VW ist nach Ansicht von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) auch eine Folge von immer mehr Gier auf dem Weltmarkt. Wie schon bei der Finanzmarktkrise stelle sich heraus, dass der globale Wettbewerb, «wenn man auf dem Weltmarkt erfolgreich sein will, unglaublich brutal» sei. Immer wollten alle «die Größten» seien, sagte Schäuble dem «RedaktionsNetzwerk Deutschland» (RND) am Mittwoch in Berlin. «Es ist auch die Gier nach Ruhm, nach Anerkennung. Man steht fassungslos davor und sieht doch immer wieder, wie das endet», sagte Schäuble.

«VW wird am Ende nicht mehr das sein, was es war»

Als Konsequenz aus dem Abgas-Skandal erwartet Schäuble massive Veränderungen in der Unternehmensstruktur von Europas größtem Autobauer Volkswagen. «VW wird am Ende nicht mehr das sein, was es war», betonte Schäuble. Der Staat solle aber nicht glauben, er könne alles besser machen als die Wirtschaft.

Eine Gefahr für den Wirtschafts- und Finanzstandort Deutschland sieht Schäuble durch den millionenfachen Betrug bei VW aber nicht. «Wir werden auch aus dieser Krise stärker herauskommen. Wir lernen aus Krisen», sagte er. (dpa)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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