Volvo fährt in London autonom

Feldversuch ab 2017

Volvo fährt in London autonom
Volvo XC90 als Drive me-Testwagen in Göteborg unterwegs © Volvo

Nach Göteborg wird Volvo auch in London mit einem Feldversuch auf öffentlichen Straßen das autonome Fahren testen. Nach einer teilautonomen Testphase werden ab 2018 vollautonome Fahrzeuge eingesetzt.

Volvo erweitert sein Testfeld autonomes Fahren. Wie in Göteborg wird der schwedische Autohersteller auch in London einen Feldversuch starten. „Autonomes Fahren sorgt für einen weiteren Sprung in der automobilen Sicherheit. Je eher selbstfahrende Autos auf die Straße rollen, desto schneller werden Leben gerettet", sagt Vplvo-Präsident Hakan Samuelsson.

In zwei Stufen ist dabei der „Drive me London“-Test aufgegliedert. Ab Anfang 2017 soll eine begrenzte Anzahl von teilautonom fahrenden Autos im Alltag bestehen. Nach der Aufwärmphase sind dann ab 2018 100 vollautonom fahrende Volvos unterwegs.

Deutliche Senkung der Unfallgefahr

Dabei sitzen in den Fahrzeugen keine Ingenieure des schwedischen Autobauers, sondern englische Familien, die über die Straßen pilotiert werden. Anhand der Erfahrungen der Familien sollen Daten gesammelt werden, um mehr Erfahrungen über alltägliche Bedingungen für selbstfahrende Fahrzeuge zu erhalten, wie Volvo mitteilte.

"Die Automobilhersteller erwarten, dass vollautonome Fahrzeuge, die einen Teil der Fahrt ohne Eingreifen des Fahrers zurücklegen, bereits ab 2021 verfügbar sein werden. Sie werden zweifelsohne die Unfallhäufigkeit deutlich reduzieren. Wir haben dies bereits bei der Einführung des autonomen Notbremssystems (AEB) beobachtet, sagt Peter Shaw, CEO von Thatcham Research. Das Unternehmen wertet die Daten aus.

„Im Jahr 2035 können durch autonom und vernetzt fahrende Autos Unfälle um bis zu 80 Prozent reduziert werden, so eine Einschätzung des NHTSA aus den USA. Lässt sich eine Kollision nicht vermeiden, sinkt zumindest die Aufprallgeschwindigkeit dank der autonomen Fahrtechnik", so Shaw weiter. Bisher werden rund 90 Prozent aller Unfälle auf Ablenkung oder Fehler des Fahrers zurückgeführt, die durch das autonome Fahren nicht mehr auftreten sollen.

Minimiertes Staurisiko

Neben der Unfallvermeidung sind selbstfahrende Autos gleichmäßiger unterwegs, sodass auch das Staurisiko miniminiert werden kann, was zudem eine Verringerung von CO2-Emissionen nach sich zieht.

Samuelsson drängt deshalb auch auf politische Unterstützung. „Autonom fahrende Autos haben viele Vorteile. Aus diesem Grund müssen Regierungen ihre Gesetzgebung und Infrastruktur anpassen, damit selbstfahrende Fahrzeuge schnellstmöglich auf die Straße rollen. Die Automobilbranche kann dies nicht alleine schaffen, wir brauchen die Hilfe der Behörden. (AG/TF)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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