Volvo S60: Eleganz trifft Sportlichkeit

Gute Verbrauchswerte

Volvo S60: Eleganz trifft Sportlichkeit
Der Volvo S60 bietet gute Fahrleistungen © AG/Flehmer

Der Volvo S60 lädt zum Cruisen ein. Doch wer will, kann mit der Limousine der Schweden auch sportlich unterwegs sein. Was das Auto zu bieten hat, zeigt unser Test mit dem Fünfzylinder-Diesel.

Von Frank Mertens

Es läuft derzeit rund für den schwedischen Autobauer Volvo. Auf dem deutschen Markt konnte Volvo in den ersten fünf Monaten des Jahres fast 15.000 Autos verkaufen, ein Zuwachs von 44,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Entsprechend stehen die Chancen gut, in diesem Jahr das Ziel von insgesamt 33.000 Autos auf dem deutschen Markt zu erreichen.

Maßgeblichen Anteil an dem bisherigen Erfolg der Schweden hat der S60. Er ist zwar nicht der Bestseller in der 60er-Baureihe mit dem V60 und dem kleinen Geländewagen XC60, doch er schlägt sich mehr als beachtlich. Denn der S60 hinterlässt nicht nur optisch einen guten Eindruck, sondern bietet neben einem Hauch von Sportlichkeit auch gute Verbrauchswerte wie in dem von uns getesteten S60 D5.

Fünfzylinder-Diesel mit 215 PS

Der Fünfzylinder-Turbomotor stellt seinem Fahrer eine Leistung von 215 PS zur Verfügung, die zwischen 1500 bis 3250 Umdrehungen in der Minute anliegen. Wer mit der manuellen Sechsgangschaltung unterwegs ist, kann so recht schaltfaul im hektischen Stadtverkehr überleben. Noch besser aufgehoben ist man indes mit der optionalen Sechsgangautomatik, die für eine fast unterbrechungsfreie Beschleunigung sorgt.

Bei der Automatik steht das maximale Drehmoment von 440 Newtonmetern übrigens nur bis 3000 Touren zur Verfügung, aber das ist zu vernachlässigen. So oder so lässt es sich mit dem S60 hervorragend cruisen. Dazu lädt dieser Volvo geradezu ein. Das Fahrwerk bietet hier einen guten Kompromiss zwischen Komfort und Straffheit.

Das Cockpit im Volvo S60 Volvo

Wer es auch gern mal etwas flotter mag, kein Problem. Der Fünfzylinder-Diesel bietet seinem Fahrer dafür alle Möglichkeiten. Das Ansprechverhalten des laufruhigen Aggregats ist hervorragend – ein Tipp aufs Gaspedal genügt, schon wird man nach hinten in die gut konturierten Sitze gedrückt. In Kurven zahlt sich die straffere Fahrwerksabstimmung merklich aus: Selbst schnellere Kurvenfahrten bringen den Volvo S60 nicht ansatzweise aus der Ruhe, er liegt satt auf der Straße.

Die Lenkung ist gut abgestimmt, bietet eine gute Rückmeldung. Untermauert werden die sportlichen Ambitionen von den Sprintfähigkeiten: Von null auf 100 vergehen 7,6 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 230 Stundenkilometern an. Und wo liegt der Verbrauch? Versprochen werden 5,9 Liter, bei den Testfahrten genehmigte sich der Volvo 6,5 Liter, ein guter Wert für ein Auto mit diesen Leistungsdaten.

Gute Verarbeitungsqualität

Der Fond im Volvo S60 Volvo

Der Innenraum im Volvo S60 lässt kaum Raum für Kritik. Die Verarbeitungsqualität ist gut, die Materialien sehen gut aus und fassen sich auch so an. Doch wer wie die Schweden einen Premiumanspruch verfolgen, der muss sich auch an der Konkurrenz messen lassen. Und hier gibt im Vergleich Audi den Ton an – hier wirkt der Innenraum noch wertiger und die Instrumentierung des Cockpits doch pfiffiger, lebendiger. Die Rundinstrumente sehen nicht schlecht aus, aber aufgrund ihrer schwarz-silbrigen Farbgebung doch etwas langweilig. Aber das ist es auch schon, was es zu bemängeln gibt.

Im Fond können Erwachsene trotz der leicht abfallenden Dachlinie bequem sitzen, ohne gleich beim Platz nehmen den Kopf einziehen zu müssen – und für ausreichend Kniefreiheit ist gesorgt. Im Kofferraum findet sich Platz für 380 Liter – das ist okay, mehr aber auch nicht. Das Beladen des Kofferraums fällt indes nicht so einfach. Die Kofferraumöffnung lässt es kaum zu, etwas sperrigere Dinge zu verstauen.

Das Heck des Volvo S60 AG/Flehmer

Wie man es von den Schweden kennt, lässt sich der S60 mit einer Vielzahl von Fahrassistenzsystem ausstatten. So gibt es optional für 1700 Euro das Aktive Geschwindigkeits- und Abstandsregelsystem mit der Einleitung einer Notbremsung inklusive einer Fußgängererkennung oder auch einen Totwinkelassistenten für 920 Euro. Dinge, dessen Anschaffung das tägliche Fahren erleichtern und vor allem sicherer machen.

Wer sich für dieses ein oder andere Feature entscheidet, der ist schnell bei einem Preis von über 40.000 Euro für einen S60 angekommen. Unser Testwagen kostete 46.150 Euro inklusive Extras wie dem Fahrassistenz-Paket und dem Xenium-Paket samt Navigationssystem, elektrischem Schiebedach und der sehr zu empfehlenden Rückfahrkamera. Premium hat halt seinen Preis, auch bei den Schweden.

Vorheriger ArtikelMini Coupé kommt im Herbst auf den Markt
Nächster ArtikelOpel Astra GTC: Frischer Wind im Segment
Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

Keine Beiträge vorhanden