Samuelsson löst Jacoby als Volvo-Chef ab

Wegen Erfolgslosigkeit

Samuelsson löst Jacoby als Volvo-Chef ab
Volvo-Chef Hakan Samuelsson © dpa

Knapp vier Wochen nach seinem Gehirnschlag hat Stefan Jacoby seinen Chefposten bei Volvo wegen Erfolgslosigkeit geräumt. Dem Deutschen folgt Hakan Samuelsson bei den Schweden nach.

Stefan Jacoby (54) hat knapp vier Wochen nach seinem Gehirnschlag seinen Posten als Chef von Volvo geräumt. Wie das Unternehmen am Freitag in Göteborg mitteilte, wird Hakan Samuelsson neuer Präsident des schwedischen Autobauers. Samuelsson war bis 2009 Konzernchef beim Münchner Nutzfahrzeughersteller MAN und gehört seit 2010 dem Aufsichtsrat von Volvo Cars an. Vize-Aufsichtsratschef Hans-Olov Olsson sagte am Freitag in Stockholm, die Entscheidung habe nichts mit der angeschlagenen Gesundheit Jacobys zu tun. Sie sei allein der «geschäftlichen Situation» wegen fehlender Erfolge in China geschuldet.

Jacoby verlässt im beiderseitigen Einvernehmen mit sofortiger Wirkung das Unternehmen. Nach der Erkrankung von Jacoby im September hieß es zunächst noch, der Deutsche werde nach etwa einem Monat wieder an seinen Arbeitsplatz zurückkehren. Der US-Autobauer Ford hatte den schwedischen Pkw-Hersteller im Jahr 2010 an Geely in China verkauft.

Volvo will Wachstum in China beschleunigen

Nach Anfangserfolgen als Geely-Tochter hat Volvo in diesem Jahr mit kräftigem Nachfrageschwund sowie roten Zahlen zu kämpfen und steht vor der Kurzarbeit.

„Ich sehe umfangreiche Möglichkeiten für Volvo Cars die Profitabilität zu verbessern und unseren Wachstumsplan speziell in China zu beschleunigen. Ich bin überzeugt, dass Hakan Samuelsson mit seiner umfassenden Erfahrung und Führungspersönlichkeit dazu beitragen wird, die Leistungsfähigkeit des Unternehmens zu steigern“, sagt der Mehrheitseigner von Volvo Cars, Li Shufu.

Samuelson sagte nach seiner Ernennung, dass sein Fokus darauf liegen werde, „die Profitabilität sicher zu stellen und unsere Verkaufsziele zu erreichen“.

Der Schwede Samuelsson musste die VW-Tochter MAN 2009 im Gefolge von Bestechungsvorwürfen gegen leitende Mitarbeiter verlassen. MAN fordert von Samuelsson 237 Millionen Euro Schadenersatz wegen des Korruptionsskandals. Samuelsson sagte, er sei «bis vor kurzem» überhaupt nicht in Ermittlungen einbezogen gewesen. Jüngst erhobene Vorwürfe über Mitwisserschaft weise er zurück. «Ich bin mir sicher, dass ich mich richtig verhalten habe.» Die Staatsanwaltschaft München hatte wegen Zeugenaussagen in einem MAN-Schmiergeldprozess Ermittlungen gegen den schwedischen Manager eingeleitet. (AG/FM/dpa)

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