Der Verband der Importeure erwartet für das kommende Jahr ein leichtes Wachstum auf dem deutschen Automarkt. Es seien Neuzulassungen bis zu 3,2 Millionen Fahrzeuge möglich.
Der deutsche Automarkt kann im nächsten Jahr mit leichtem Wachstum rechnen. "Angesichts der zu erwartenden Nachfrage im privaten Konsum sollte ein leichtes Plus mit bis zu 3,2 Millionen Pkw-Neuzulassungen möglich sein", sagte der Präsident des Verbands der Importeure VDIK, Volker Lange, am Dienstag in Frankfurt. Damit sieht Lange die Marktentwicklung etwas positiver als der Verband der Automobilindustrie (VDA), der die deutschen Hersteller vertritt.
Für dieses Jahr geht der VDIK von 3,16 Millionen Neuzulassungen aus. Dies wäre ein Plus von neun Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Anteil der ausländischen Marken wird voraussichtlich bei 35,3 Prozent liegen. "Ich sehe diesen Marktanteil als erfolgreiches Abschneiden unserer Mitglieder", sagte Lange. Der VDA rechnet mit mehr als 3,1 Millionen Neuwagen in diesem Jahr und einem stabilen Markt 2012. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hält schon in diesem Jahr 3,2 Millionen Neuzulassungen für möglich - das wäre eine zweistellige Steigerung zum Vorjahr. Diesen Wert sieht Lange als das langfristig durchschnittliche Marktvolumen für Deutschland.
Lange: 2011 ist ein gutes Autojahr
"2011 ist ein gutes Autojahr", sagte der VDIK-Präsident. Die Firmenwagen legten im auslaufenden Jahr stärker zu als die von Privatleuten gekauften Neuwagen. Der Zuwachs von 20.000 Wagen auf der Privatkundenseite sei aber fast ausschließlich den Import-Marken zuzurechnen, sagte Lange. Rund jeder zweite Neuwagen, der privat gekauft wurde, ginge auf das Konto der ausländischen Anbieter. Am beliebtesten seien dabei französische Fabrikate, gefolgt von Importen japanischer Hersteller sowie Wagen aus Tschechien und Südkorea.
Lange verwies jedoch auch auf die aktuelle Verunsicherung über die Finanzmärkte. "Unsere Marktprognosen stehen unter dem Vorbehalt, dass es der Politik gelingt, die Probleme in den Griff zu bekommen." Er forderte die europäischen Regierungen zum gemeinsamen Handeln bei der Bewältigung der Finanz- und Eurokrise auf, um Vertrauen bei Bürgern und der Wirtschaft zu schaffen. Für den europäischen Markt insgesamt ist Lange weniger zuversichtlich. Schon in diesem Jahr werde europaweit das Vorjahresniveau von 13,4 Millionen Neuwagen nicht geschafft. 2012 sei lediglich mit einem stabilen Markt zu rechnen.
Bei den Nutzfahrzeugen erwartet Lange im nächsten Jahr einen leichten Rückgang des deutschen Markts. Nach 330.000 Fahrzeugen in diesem Jahr - einem Plus von 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr - dürften im nächsten Jahr 325.000 Nutzfahrzeuge neu zugelassen werden. Zur Begründung für die Kaufzurückhaltung nennt der Verbandspräsident die gedämpfte gesamtwirtschaftliche Entwicklung. Gleichzeitig dürfte sich der Markt voraussichtlich weiter über dem langfristigen Durchschnitt bewegen. In diesem Jahr reiche der Markt nahe an das Rekordvolumen von 2008 heran. (dpa)
