Toyota Prius wieder auf dem Thron

VCD-Umweltliste

Der Toyota Prius hat wieder die Spitze bei der Umweltliste des Verkehrsclub Deutschlands vor dem Vorjahressieger übernommen. Der Diesel-Smart musste aus der Wertung herausgenommen werden.

Von Thomas Flehmer

Die Hybridfahrzeuge sind bei der 19. Umweltliste des Verkehrsclub Deutschland (VCD) als Gewinner hervorgegangen. Der Toyota Prius konnte dabei knapp vor dem Vorjahressieger Honda Civic Hybrid die Spitze behaupten. Die deutschen Hersteller - im Vorjahr noch mit dem VW Polo Bluemotion in der Top Ten vertreten - konnten sich diesmal nicht unter den besten Zehn platzieren. «Es gibt eine erfreuliche Entwicklung, aber sie ist noch viel zu langsam», so Hermann-Josef Vogt vom VCD-Bundesvorstand, «den Herstellern fehlt immer noch die Breite.»

Bewertet wurden der CO2-Ausstoß, der gleich mit 60 Prozent in die Gesamtwertung einfloss, die Lärmbelastung mit 20 Prozent sowie die Belastung des Menschen durch Schadstoffe (15 Prozent) und die Belastung der Natur (fünf Prozent).

Trouble um Smart-Diesel

Eigentlich hatte das Smart Fortwo Coupe cdi den dritten Rang belegt. Doch musste Daimler die zuvor gemachten Zusagen, ein geschlossenes Partikelfiltersystem im Zweisitzer anzubieten, wieder zurückziehen. Dieses System werde erst zum nächsten Jahr fertig sein, so VCD-Pressesprecher Daniel Kluge zur Autogazette.

Anstatt Lob für die Stuttgarter tituliert der VCD wie in den Vorjahren den Diesel-Smart als «Mogelpackung» und warnt in diesem Zusammenhang ausdrücklich davor, sich in den nächsten Monaten noch einen Diesel-Smart mit offenem Filtersystem «andrehen zu lassen». Ein solches System entspreche nicht dem technischen Stand und unterlaufe den notwendigen Schutz der Gesundheit vor Feinstaub - insbesondere in Ballungsgebieten, teilte der VCD mit.

Erfolge in Unter-Ressorts

Kleinwagen wie der Peugeot 107 dominieren die Top Ten Foto: Peugeot

Somit gab es in diesem Jahr kaum Veränderungen zum Vorjahr. In den Top Ten sind vornehmlich Kleinwagen wie die baugleichen Citroen C1, Peugeot 107 und Toyota Aygo sowie der Daihatsu Sirion und Daihatsu Trevis zu finden. Neu in der Bestenliste sind der Hybrid-Smart, der Citroen C2 sowie der Fiat Panda mit Gasbetrieb.

Während die Top Ten wieder Charakterzüge einer halbwegs geschlossenen Gesellschaft aufwies, konnten die deutschen Hersteller in den Ressorts «Kompaktklasse», «Familienautos» und «Sieben-Sitzer» Erfolge vermelden.

Deutsche beherrschen Sieben-Sitzer

Bei den Siebensitzern führt der Erdgas-Zafira von Opel das Feld an Foto: Opel

Auch wenn die Kompaktklasse und die Familienautos die beiden Hybride aus Japan anführen, folgen in der Kompaktklasse gleich neun deutsche Fahrzeuge, die besten fünf Sieben-Sitzer kommen allesamt aus deutschen Landen, im Segment «Familienautos» sind es sieben Autos deutscher Hersteller, Skoda benutzt die Technik von der Konzernmutter VW.

Gleiches gilt für den Seat Ibiza 1.4 TDI DPF Ecomotive, der mit 99 Gramm CO2-Ausstoß pro Kilometer gemeinsam mit dem VW Polo 1.4 TDI Bluemotion das Segment der Klimabesten anführt. Auch die spanische VW-Tochter benutzt die baugleiche Technik aus Wolfsburg.

Beim Umwelt-Engagement vorn

Der Smart Fortwo cdi Foto: AG/Mertens

Bitter für Smart auch hier: mit 88 Gramm pro Kilometer verfügt das Coupe über den niedrigsten Wert. Aufgrund des fehlenden Filters muss aber bis zum ersten Quartal 2009 gewartet werden, ehe der Smart in die Wertung mit einfließt.

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) merkte an, der Verkehrsclub setze teilweise Nischenfahrzeuge an die Spitze seiner Liste. Mit diesen allein könne der CO2-Ausstoß im Straßenverkehr nicht gesenkt werden, teilte VDA-Umweltgeschäftsführer Thomas Schlick mit.

Trotz des verfehlten Ziels mit dem geschlossenen Partikelfilter ist Daimler/Smart ebenso unter den ersten fünf Unternehmen mit dem meisten Engagement für die Umwelt wie auch Volkswagen und BMW/Mini. Branchenführer ist natürlich Toyota, Renault/Dacia komplettiert auf dem vierten Rang das Fünfer-Feld. Bewertet wurden dabei die Produktionsverfahren und die transparente Umweltkommunikation. «Die deutschen Hersteller produzieren relativ sauber», sagte Gerd Lottsiepen, der verkehrspolitische Sprecher des VCD. (AG)

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