Sparmaßnahmen für US-Neuwagen

Ausnahmen für SUV und Pickups

Sparmaßnahmen für US-Neuwagen
Der Ford F 150 ist der beliebteste Pickup in den USA. © Ford

Ab dem Jahr 2025 sollen amerikanische Neuwagen mit 4,3 Litern pro 100 Kilometern auskommen. Bei dem von Präsident Barack Obama aufgestellten Regelwerk erhalten aber die Spritfresser großzügige Ausnahmen.

Amerikanische Neuwagen dürfen ab dem Jahr 2025 nur noch halb so viel Sprit verbrauchen wie heute. Präsident Barack Obama zurrte ein Regelwerk fest, nach dem Autos mit durchschnittlich 4,3 Litern pro 100 Kilometer auskommen müssen. Im vergangenen Jahr hatte der Verbrauch auf den US-Highways nach Angaben des Verkehrsministeriums bei 8,6 Litern gelegen.

Lob und Kritik für Obamas Pläne

«Diese Standards für den Treibstoffverbrauch sind der wichtigste Schritt, den wir jemals unternommen haben, um unabhängig vom ausländischen Öl zu werden», sagte Obama am Dienstag laut einer in Washington verbreiteten Mitteilung. Die Pläne ernteten Lob, allerdings auch Kritik. Denn ausgerechnet für die spritschluckenden Pick-up-Trucks und Geländewagen gibt es großzügige Ausnahmen.

Während der Verbrauch von Pkw von Jahr zu Jahr um fünf Prozent sinken soll, sind es bei den schweren, geländegängigen Fahrzeugen zunächst im Schnitt lediglich 3,5 Prozent. Anders könnten die Hersteller die typischen Eigenschaften von Pick-up-Trucks und Geländewagen nicht erhalten, begründete der Gesetzgeber die Ausnahme: eine hohe Zuladung und Anhängelast.

VW und Daimler bemängeln ungerechte Verteilung

Zu den Kritikern dieser Regelung gehören die deutschen Autobauer Daimler und Volkswagen. «Die Bürden sind nicht gleichmäßig in der Branche verteilt worden», erklärte VW in einer Stellungnahme. Beide Hersteller verkaufen zum überwiegenden Teil Pkw. Dagegen gehören bei den US-Platzhirschen General Motors, Ford und Chrysler die massigen Spritschlucker zu den Verkaufsschlagern.

Nach Daten des Marktforschers Autodata sind in den ersten sieben Monaten des Jahres beinahe so viele sogenannte Light Trucks in den Vereinigten Staaten verkauft worden wie Pkw: 4,0 Millionen zu 4,4 Millionen. Die Dickschiffe dürfen im Jahr 2025 noch 5,4 Liter auf 100 Kilometern verbrauchen, bei Pkw sind es 3,8 Liter. Dabei handelt es sich um Durchschnittswerte, die von einzelnen Modellen deutlich übertroffen werden können.

Sechs Milliarden Tonnen weniger Treibhausgase

Obama hatte seinen Plan bereits im Juli vergangenen Jahres vorgestellt, unterstützt von 13 Autofirmen, darunter auch BMW. Man nehme die Herausforderung an, hatte der bayerische Hersteller erklärt. Nun sind die neuen Standards in Kraft. Sie führen Sparziele fort, die bereits heute bis ins Jahr 2016 hinein gelten.

Die Verbrauchsvorgaben sollen neben dem Umweltgedanken auch den Geldbeutel der Bürger schonen: Die Konsumenten würden durch die größere Effizienz ihrer Wagen insgesamt rund 1,7 Billionen Dollar (1,35 Billionen Euro) Spritkosten sparen, rechnete das Weiße Haus vor. Der Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase solle um sechs Milliarden Tonnen sinken. (dpa)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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