Renault-Nissan will GM ausstechen

Einstieg bei Chrysler geplant

Renault-Nissan will GM ausstechen
Carlos Ghosn © Foto: dpa

Die Allianz von Renault-Nissan will mit 20 Prozent am US-Autobauer Chrysler einsteigen. Dort bevorzugt man indes weiter einen Zusammenschluss mit GM.

Die verschwisterten Autokonzerne Renault und Nissan wollen US-Medien zufolge beim notleidenden amerikanischen Autobauer Chrysler einsteigen. Der Chef der französisch-japanischen Autoallianz, Carlos Ghosn, habe ein Angebot zum Kauf von 20 Prozent an den Chrysler-Mehrheitseigner und US-Finanzinvestor Cerberus gesandt, berichtete die Zeitung «Detroit News» am Mittwoch. Renault-Nissan will damit den Opel-Mutterkonzern General Motors ausstechen, der ebenfalls mit Chrysler verhandelt.

Fusion mit GM bevorzugt

Chrysler bevorzuge allerdings weiter ein Zusammengehen mit General Motors (GM), so das Blatt unter Berufung auf Insider. Gemeinsam wären die zwei Konzerne der nach Absatz größte Autobauer der Welt vor Toyota. GM kämpft mit Milliardenverlusten. Der größte US-Autobauer suche unter Hochdruck eine Kapitalspritze eines Großinvestors, so die «Financial Times» am Mittwoch. Immer wieder wird über eine drohende Pleite des Konzerns spekuliert, der wegen Absatzproblemen auch bei Opel in Europa die Bänder befristet stillstehen lässt.

Nissan und Chrysler arbeiten bereits bei mehreren Projekten zusammen. So sollen die Japaner für Chrysler Kleinwagen produzieren und die Amerikaner Pickups für Nissan. Eine Beteiligung des französisch-japanischen Verbundes an Chrysler solle über Nissan erfolgen, so die «Detroit News». Die Japaner verfügten im Gegensatz zu Renault über genug flüssiges Kapital. Der deutsche Daimler-Konzern hält noch knapp 20 Prozent an Chrysler und will diese gerade an Cerberus verkaufen.

Ghosn hatte 2006 auch bereits mit GM über eine Allianz gesprochen, die Amerikaner wollten aber lieber eigenständig bleiben. Die drei US-Hersteller GM, Ford und Chrysler leiden unter einer steilen Talfahrt des amerikanischen Automarktes. Die Gründe: Hohe Spritkosten, eine verfehlte Modellpolitik und die Folgen der Finanzkrise. (dpa)

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