Opel steht zu seiner kritisierten Werbung

Nach Kritik der Wettbewerbszentrale

Opel steht zu seiner kritisierten Werbung
Opel Insignia © Opel

Opel sieht keine Veranlassung seine Werbung mit Blick auf die lebenslange Garantie für seine Fahrzeuge zu ändern. Man stehe zu dieser Kampagne, sagte Opel-Vize Alain Visser am Mittwoch.

Der Rüsselsheimer Autobauer Opel sieht keinen Grund seine Werbekampagne einer lebenslangen Garantie für seine Fahrzeuge zurückzuziehen. „Wir stehen zu dieser Initiative und werden unsere Kommunikation auch nicht ändern“, sagte Opel-Vize Alain Visser am Mittwoch bei einer Telefonkonferenz.

Irreführende Blickfangwerbung kritisiert

Die Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs in Bad Homburg hatte den Hersteller wegen seiner „irreführenden Blickfangwerbung“ abgemahnt und ihn aufgefordert, sie nicht zu wiederholen. Opel wurde von dem Verein aufgefordert, bis zum Freitag eine Unterlassungserklärung abzugeben. Dem wird Opel indes nicht nachkommen, wie Visser betonte.

„Wir haben unsere Kampagne sehr gut vorbereitet und sie entsprechend geprüft. Wir werden der Wettbewerbszentrale erklären, weshalb wir so kommunizieren wie wir kommunizieren“, fügte der Opel-Manager hinzu. Wie Visser sagte, freue es ihn, dass derart intensiv über die Kampagne gesprochen werde. „Es ist eine einzigartige Initiative in der Automobilindustrie. Entsprechend sind wir auch nicht überrascht von den Reaktionen.“ Bei den Händlern und Kunden würde sie ausgesprochen gut ankommen.

Dass sich Wettbewerber von Opel möglicherweise an dieser Kampagne stören, könne er nachvollziehen. Er selbst wäre auch nicht froh, wenn ein Konkurrent eine pfiffige Idee habe, auf die man selbst nicht gekommen sei. „Die Wettbewerber sehen mit Neid auf diese Aktion, was uns freut.“

Garantie mit Einschränkungen

Alain Visser Opel

Dass Opel dem Kunden mit der lebenslangen Garantie nur etwas vorgaukle was man nicht einhalte, kann Visser nicht erkennen. „Es gibt keine Werbung, wo alles exakt erklärt wird. Wir sind in der Kommunikation sehr fair.“ Das Garantieversprechen von Opel ist mit Einschränkungen verbunden. So endet die Garantie beispielsweise bei einer Laufleistung von 160.000 Kilometern und ab 50.000 Kilometer müssen Materialkosten anteilig vom Autofahrer übernommen werden. Diese Einschränkungen sind jedoch deutlich in der Fußnote zu erkennen.

Visser sieht auch keinen Grund, die Garantiebedingungen der Kampagne zu ändern, beispielsweise die Laufzeit zu begrenzen und dafür die Einschränkungen aufzuheben. „Uns ging es um eine Garantie, die zeitlich nicht befristet ist.“ Dabei solle es auch bleiben. (AG/FM)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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