Mazda plant den großen Schritt

Mazda zeigte auf der Detroit Motorshow mit der Sportwagen-Studie Furai einen der großen Messestars. Doch die Fans der sportlichsten asiatischen Automarke warten auf das neue Straßendesign im Nagare-Stil.

Von Stefan Grundhoff

Wie kein anderer Hersteller zuvor setzte Mazda bei den vergangenen Motorshows in Asien, Europa und den USA mit der natürlich geformten Nagare-Linie ein Zeichen. Höhepunkt der von Wind, Wellen und Sand beeinflussten Linie des Designers Laurens van der Acker ist der in Detroit vorgestellte Sportwagen Furai. Doch wann sieht man filigrane Formen, dreidimensionale Seitenteile und den Einklang von Mensch und Natur erstmals auf der Straße? «Was wir wollen, ist ein wirklich großer Schritt. Bis die neue Designlinie erstmals auf der Straße zu bestaunen ist, wird noch etwas Zeit vergehen», erklärt Mazda-Chefdesigner Laurens van der Acker, «wir werden das neue Design nur für ein komplett neues Auto nutzen, nicht für ein Facelift.»

Neue Designline lässt auf sich warten

Jüngst stellte Mazda mit dem neuen Zweier und dem Sechser zwei komplett neu entwickelte Modelle vor, die das obere und untere Ende der hauseigenen Produktpalette begrenzen. Außer spitz zulaufende Scheinwerfereinheiten erinnert bei beiden jedoch kaum etwas an die viel beachteten Studien Nagare, Furai, Hakaze oder Ryuga, die den Autoausstellungen in den letzten eineinhalb Jahren weltweit ihren Stempel aufdrückten.

Laurens van der Acker: «Die neuen Modelle Mazda2 und Mazda6 kamen zu früh. Ich bin erst zwei Jahre bei Mazda und somit wird es noch etwas dauern, bis Mazda seine komplett neue Designlinie in die Serie bringe kann.» Das gilt auch für den neuen Golf-Konkurrenten Mazda3, den die Asiaten Ende des Jahres in den USA und Europa vorstellen werden. Auch wenn sich die Studien betont sportlich präsentierten, bleibt nur die nächste Generation des neuen Mazda5, der in diesen Tagen zunächst als aufgefrischte Modellpflege auf den deutschen Markt kommt. Bleiben zwei bis drei Jahre, ehe der neue Familienvan seine Premiere feiert.

Problemzone Frontansicht

Die Studie Nagare Foto: Mazda

Konnte sich Mazda in der vergangenen Modellgeneration von zahlreichen Konkurrenzprodukten durch das betont sportliche Styling abheben, so setzen Hersteller wie Hyundai, Kia, Opel oder Ford verstärkt auf eine sportliche Note beim Design.

«Wir müssen uns hier etwas einfallen lassen, um uns abheben zu können», so van der Acker, «gerade an der Front müssen wir etwas machen, um eigenständiger und begehrenswerter zu werden.»

RX-8 ein erster Schritt

Der Mazda Hakaze Foto: Mazda

Ein erster Schritt ist der neue Exotensportler Mazda RX-8, der auf der North American Motorshow seine Weltpremiere feierte. Scharf konturierte Leuchten und eine kraftvoll nach unten gezogene Frontschürze erinnern an Sportmodelle von BMW oder Maserati und geben dem RX-8 ein völlig neues Gesicht.

Van der Acker träumt auch von neuen Modellen. «Ich könnte mir als Erweiterung des Mazda-Portfolios aus Designsicht vieles vorstellen. Ein kleiner Crossover könnte passen oder ein Kleinwagen unterhalb des Mazda2.» Man darf gespannt sein, wann und bei welchem neuen Mazda in den nächsten Jahren «Nagare» den Ton angibt.

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