«Förderampel für Abwrackprämientopf»

BAFA-Pressesprecher Holger Beutel

Das für die Bearbeitung der Abwrackprämien-Anträge zuständige BAFA wird den Stand der Geldverteilung veröffentlichen. Man solle sich aber nicht von den Nachrichten über die vielen Anfragen verrückt machen lassen, sagte Pressesprecher Holger Beutel der Autogazette.

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) wird ab der kommenden Woche den jeweiligen Stand der Fördergelder für die Umweltprämie öffentlich machen. «Damit die Bürger jederzeit darüber informiert sind, ob noch Gelder im Topf sind, werden wir ab nächster Woche auf der Homepage des BAFA über die jeweilige Antragszahl informieren und eine sogenannte «Förderampel» veröffentlichen, die auf einen Blick erkennen lässt, ob noch Gelder da sind», sagte BAFA-Pressesprecher Holger Beutel der Autogazette.

Preisgünstige Verwaltungskosten

Zugleich wurden die technischen Voraussetzungen bei der von dem BAFA geschalteten Hotline verbessert. Nachdem zu Beginn der Einrichtung über 270.000 Anrufer an einem Tag das Telefonnetz zusammenbrechen ließen, gingen in dieser Woche rund 50.000 telefonische Anfragen zur Abwrackprämie ein. «In den ersten Tagen waren die Fragen sehr allgemeiner Art: Die Bürger wollten einfach mehr zur Umweltprämie bzw. zu den Voraussetzungen wissen. Viele dieser Fragen haben sich nach der Veröffentlichung der Richtlinie und eines speziellen Flyers auf der Homepage erledigt», so Beutel.

Da auch die Verwaltungskosten in den bereitgestellten 1,5 Milliarden Euro enthalten sind, werden keine der zuvor angkündigten 600.000 Autofahrer in den Genuss der Prämie kommen. Beutel selbst kann die voraussichtliche Zahl aber noch nicht einschätzen, verspricht aber niedrige Bearbeitungsgebühren. «Hier lässt sich aber sagen, dass das BAFA im Vergleich mit anderen Fördermittelgebern sehr preisgünstig arbeitet.»

Nur vollständige Anträge werden bearbeitet

Den Antrag nur vollständig ausgefüllt abschicken Foto: dpa

Der Pressesprecher weist darauf hin, dass die Anträge vollständig eingereicht werden müssen, um bearbeitet werden zu können. Der Antrag «kann nur zusammen mit allen vorgeschriebenen Nachweisen - dem Verwertungsnachweis, dem Nachweis der Außerbetriebsetzung, dem Nachweis der Zulassung und der Kopie der Rechnung - bearbeitet werden. Sobald er nicht vollständig ist, müssen wir ihn zurückschicken.»

In den ersten beiden Tagen nach der Bereitstellung der Antragsformulare auf der Interenetseite des Bundesamtes seien 150 Anträge eingegangen. Beutel rechnet damit, dass sich die Antragsflut («Das Interesse ist groß») entzerre und sich auf die nächsten Monate verteile. «Man sollte sich derzeit also nicht von den Nachrichten über die vielen Anfragen hier im Amt verrückt machen lassen.»

Fragen allgemeiner Art

Rund 50.000 Anrufe pro Tag Foto: dpa

Autogazette: Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle hat letzte Woche eine Hotline zur Abwrackprämie geschaltet. Ist es immer noch schwer, durchzukommen?

Holger Beutel:Die Zahl der täglichen Anrufe auf der Hotline pendelt sich jetzt bei ca. 50.000 Anrufen pro Tag ein. Nachdem unser Telefonsystem tatsächlich unter dem ersten Ansturm nach Bekanntwerden der Prämienpläne zeitweise ausgefallen ist - wir hatten an einem Tag über 270.000 Anrufe - haben wir schnell reagiert und sind jetzt auch technisch in der Lage, die Anrufe entgegen zu nehmen.

Autogazette: Was sind die gängigsten Fragen?

Beutel: In den ersten Tagen waren die Fragen sehr allgemeiner Art: Die Bürger wollten einfach mehr zur Umweltprämie bzw. zu den Voraussetzungen wissen. Viele dieser Fragen haben sich nach der Veröffentlichung der Richtlinie und eines speziellen Flyers auf der Homepage erledigt.

Preisgünstige Verwaltungsarbeit

Nicht ganz 600.000 Autofahrer kommen in den Genuss der Abwrackprämie Foto: dpa

Autogazette: Worauf müssen die Verbraucher besonders achten?

Beutel: Ganz wichtig ist, dass nur vollständige Anträge bearbeitet werden können. Er kann nur zusammen mit allen vorgeschriebenen Nachweisen - dem Verwertungsnachweis, dem Nachweis der Außerbetriebsetzung, dem Nachweis der Zulassung und der Kopie der Rechnung - bearbeitet werden. Sobald er nicht vollständig ist, müssen wir ihn zurückschicken.

Autogazette: In den 1,5 Milliarden Euro müssen auch die Kosten für die Verwaltung berücksichtigt werden. Wie viele Autofahrer anstatt der 600.000 prognostizierten werden wirklich die Prämie in Anspruch nehmen können?

Beutel: Dies lässt sich derzeit nicht abschätzen. Der Verwaltungsaufwand, der auch aus dem Topf der 1,5 Milliarden Euro getragen werden wird, lässt sich derzeit im Übrigen auch noch nicht genau beziffern. Hier lässt sich aber sagen, dass das BAFA im Vergleich mit anderen Fördermittelgebern sehr preisgünstig arbeitet.

Großes Interesse

Autogazette: Glauben Sie, dass der Topf bis zum Jahresende ausgeschöpft wird?

Beutel: Das Interesse ist groß. Ob der Topf ausreicht oder nicht, kann nach den ersten Tagen seit der Bereitstellung der Anträge noch nicht abgeschätzt werden. Damit die Bürger jederzeit darüber informiert sind, ob noch Gelder im Topf sind, werden wir ab nächster Woche auf der Homepage des BAFA über den jeweilige Antragszahl informieren und eine sogenannte «Förderampel» veröffentlichen, die auf einen Blick erkennen lässt, ob noch Gelder da sind.

Autogazette: Wie viele Anträge sind denn in den ersten beiden Tagen schon eingegangen?

Beutel: Seit der Veröffentlichung der Antragsformulare am Dienstag sind bis Donnerstag erst 150 vollständige Anträge eingegangen. Dadurch, dass dem Antrag zwingend eine Kopie der Zulassungspapiere beizufügen ist, entzerrt sich das Verfahren. Man sollte sich derzeit also nicht von den Nachrichten über die vielen Anfragen hier im Amt verrückt machen lassen.

Das Interview mit Holger Beutel führte Thomas Flehmer

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