Helmuth Schuster muss nach einem Monat Haft in Italien mit einer längeren Zeit hinter Gittern rechnen. In Indien drohen dem Ex-Skoda-Manager bis zu sieben Jahre im Gefängnis.
Die indischen Behörden haben die Auslieferung des vor einem Monat in Italien festgenommenen früheren Skoda-Managers Helmuth Schuster beantragt. Das Gesuch sei bereits vor zehn Tagen an das Justizministerium in Rom gegangen, sagte am Montag ein Beamter des Bundeskriminalamts CBI im südindischen Bundesstaat Andhra Pradesh der Nachrichtenagentur dpa. Dem Ex-Manager wird vorgeworfen, von Andhra Pradesh als Gegenleistung für die geplante Ansiedlung eines VW-Werks in dem Bundesstaat umgerechnet zwei Millionen Euro kassiert und sich persönlich bereichert zu haben. Bei einer Verurteilung in Indien drohen Schuster sieben Jahre Haft.
Seit 2005 gesucht
Da es kein Auslieferungsabkommen zwischen beiden Staaten gebe, sei der Antrag auf Grundlage gegenseitigen Einvernehmens gestellt worden. Nach indischen Medienberichten kann das Auslieferungsverfahren bis zu einem Jahr dauern. Die italienische Justiz hatte Schuster am 21. September mit Hilfe eines in Indien ausgestellten internationalen Haftbefehls festgenommen. Nach ihm war seit 2005 gesucht worden.
Der Volkswagen-Konzern hatte das Ansiedlungsprojekt gestoppt, nachdem Schusters Verstrickung in die Korruptionsaffäre bekannt geworden war. Der Wolfsburger Autobauer hat inzwischen in Indien eine Fabrik im benachbarten Bundesstaat Maharashtra eröffnet. (dpa)