GM reduziert Produktion in Europa

Jährlich 130.000 Fahrzeuge weniger

Der um sein Überleben kämpfende Autobauer GM will zukünftig weniger Autos in Europa produzieren lassen. Genau Pläne zur Sanierung will Konzernchef Fritz Henderson an diesem Montag bekannt gegeben.

Der existenzbedrohte Opel-Mutterkonzern General Motors (GM) will laut Medien Teile seiner für den US-Heimatmarkt bestimmten Produktion aus Europa in billigere Länder in Asien und Lateinamerika verlagern. Auf diese Weise sollen in Europa sowie in Kanada und Australien pro Jahr insgesamt rund 130 000 Fahrzeuge weniger vom Band laufen, berichtete die Zeitung «Detroit News» unter Berufung auf interne GM-Dokumente. GM vertreibt in den USA derzeit etwa unter der Marke Saturn das in Europa gefertigte Opel-Modell Astra.

Obama verlangt tragfähiges Konzept

GM-Chef Fritz Henderson hat für diesen Montagnachmittag deutscher Zeit Informationen zum Stand der Sanierungspläne angekündigt. US-Präsident Barack Obama hat dem größten amerikanischen Autobauer für ein tragfähiges Konzept ein Ultimatum bis Ende Mai gesetzt. Sonst droht eine Insolvenz wie beim Wettbewerber Chrysler.

Auf Druck der US-Regierung treibt GM unterdessen einem Zeitungsbericht zufolge den Umbau seines Verwaltungsrats voran. Mindestens die Hälfte der zwölf Mitglieder des Aufsichtsgremiums sollen demnach ausgetauscht werden. Auf Drängen der Regierung habe der Autobauer für die Kandidatensuche eine externe Personalberatung engagiert, berichtete das «Wall Street Journal» am Montag.

Der jüngste Sanierungsplan von GM sieht eine mehrheitliche Verstaatlichung vor, weiterer Großaktionär soll die Gewerkschaft UAW werden. In einem neuen Verwaltungsrat, der bis Sommer komplett sein soll, würden beide ihre Vertreter bekommen, so die Zeitung. Für den Plan benötigt GM aber unter anderem noch eine Einigung mit seinen Gläubigern. (dpa)

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