VW sieht steigende Risiken auf Automarkt

Audi erhöht Absatzerwartung

VW sieht steigende Risiken auf Automarkt
Der VW Up kommt in Kürze auf den Markt. © VW

Der VW-Konzern sieht im kommenden Jahr zunehmende Risiken auf dem Automarkt. Dennoch glaubt VW-Chef Winterkorn an steigende Absatzzahlen. Die Konzerntochter Audi hat ihre Absatzerwartung nochmals erhöht.

Volkswagen erwartet im kommenden Jahr steigende Risiken auf dem weltweiten Automarkt. "Wir achten sehr sensibel darauf, was passiert", sagte Konzernchef Martin Winterkorn am Dienstag zu Beginn der Automesse IAA in Frankfurt. Der größte europäische Autobauer rechnet insgesamt aber mit einem weiterhin steigenden Absatz - auch wenn die Nachfrage in einigen Regionen wie Südeuropa wegen der Euro-Schuldenkrise schwächeln dürfte.

Konjunkturflaute nicht mit 2008 vergleichbar

"Es gibt einige Länder, die jetzt etwas mehr Hausaufgaben zu tun haben", sagte Vertriebsvorstand Christian Klingler mit Blick auf Staaten wie Spanien oder Italien. Eine mögliche Konjunkturflaute sei jedoch nicht mit der schweren Finanz- und Wirtschaftskrise der Jahre 2008 und 2009 zu vergleichen: "Wir haben diesmal keine einheitliche Tendenz. Aber die Risikofaktoren haben etwas zugenommen."

Die Verkäufe der neun VW-Konzernmarken legten bis Ende August nochmals kräftig zu. Seit Jahresbeginn wurden rund 5,4 Millionen Autos ausgeliefert - ein Plus von 14 Prozent im Vergleich zu den ersten acht Monaten 2010. Auch der Monat August selbst brachte Volkswagen einen satten Absatzzuwachs: Die mehr als 605.000 verkauften Fahrzeuge entsprachen einer Steigerung um 11 Prozent.

Audi schraubt Absatzziel nach oben

Audi hat unterdessen sein Absatzziel für 2011 erhöht. Auch für 2012 kündigte der Hersteller Wachstum an. «Wir werden in diesem Jahr wahrscheinlich die Schwelle von 1,3 Millionen Einheiten überspringen», sagte Audi-Chef Rupert Stadler am Dienstag am Rande der IAA in Frankfurt. «Damit werden wir in diesem Jahr Mercedes überholen.» 300 000 Wagen sollten allein in China abgesetzt werden. «Damit wird China mit Abstand der weltweit größte Markt für uns», sagte Vertriebschef Peter Schwarzenbauer. Für den US-Markt erwartet er weiterhin ein zweistelliges Wachstum in diesem Jahr.

«Wir sehen 2012 die Chance, weiter zu wachsen», sagte Stadler. Ob eine zweistellige Steigerungsrate erzielt werden kann, wollte der Manager nicht kommentieren. «Wir sehen trotz der einen oder anderen Gewitterwolke mit Zuversicht nach vorn», sagte Schwarzenbauer. Bislang zeigten die Frühwarnsysteme keine Signale für eine Abschwächung. Zwischen Januar und August hat Audi 850 000 Autos verkauft. Im vergangenen Jahr waren es 1,1 Millionen Fahrzeuge.

Stadler bekräftigte, es werde ein Werk in Nordamerika mit einer Produktionskapazität in der Größenordnung von 125 000 bis 150 000 Einheiten geben. Eine Entscheidung sei aber noch nicht gefallen. Im Gespräch sind der VW-Standort in Chattanooga (US-Bundesstaat Tennessee) oder ein Standort in Mexiko. Spekulationen über einen mangelnden Markterfolg des Kleinwagens Audi A1 wies das Management zurück. «Wir haben für dieses Jahr 120 000 angekündigt und sind auf dem besten Weg, dieses Ziel zu erreichen», sagte Vertriebsvorstand Schwarzenbauer. Bis August seien bereits 77 000 Fahrzeuge abgesetzt worden. (AG/dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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