Porsche nach erstem Halbjahr auf Rekordkurs

100.000-Einheiten-Marke angepeilt

Porsche nach erstem Halbjahr auf Rekordkurs
Der Porsche Cayenne muss in die Werkstatt. © Porsche

Der Sportwagenbauer Porsche befindet sich nach den ersten sechs Monaten des Jahres auf Rekordkurs. Die Stuttgarter erzielten mit 60.650 Einheiten ein Plus von 36 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Porsche sieht sich nach einer glänzenden ersten Jahreshälfte auf bestem Wege, 2011 erstmals die Marke von 100.000 verkauften Sport- und Geländewagen zu knacken. "Wir haben im ersten Halbjahr 60.650 Autos an unsere Kunden weltweit ausgeliefert. Das ist ein Plus von 36 Prozent im Vergleich zum Vorjahr", sagte Porsche-Vertriebsvorstand Bernhard Maier der Nachrichtenagentur dpa in Stuttgart. "Beim Auftragseingang liegen wir mit 65.660 Fahrzeugen etwa 25 Prozent über dem Vorjahr."

Porsche Cayenne als Zugpferd

Nach rund 97.000 verkauften Wagen im vergangenen Jahr ist Maier überzeugt, dass die Zahl 2011 erstmals sechsstellig wird. "In diesem Jahr wollen wir die 100.000-Einheiten-Marke knacken und das wird uns gelingen." Vor allem der Geländewagen Porsche Cayenne habe sich als Zugpferd erwiesen, der Absatz liege deutlich über den Erwartungen. China wird als Markt für die deutsche Sportwagenschmiede immer bedeutender. "Dort werden wir in diesem Jahr mehr als 20 000 Autos verkaufen. Wir sind dort vor zehn Jahren mit etwa 100 verkauften Fahrzeugen gestartet", sagte Maier.

Weltweit wollen die Schwaben mittelfristig jedes Jahr 200.000 Autos verkaufen. Helfen sollen dabei auch neue Modelle. "Etwas, was wir konsequent prüfen, ist die Einführung einer Langversion des Panamera", sagte Maier. Die Exklusivität der Marke sieht der Manager nicht gefährdet. "Wir haben heute einen Anteil von 0,18 Prozent am Weltmarkt. Selbst wenn wir in Zukunft auf 200.000 Einheiten wachsen würden, hätten wir je nach Marktwachstum einen Anteil von etwa 0,2 Prozent."

Hohe Wartezeit bis zu zwölf Monaten

Sorgen bereitet Porsche derzeit die aus der hohen Nachfrage resultierende Wartezeit. "In Deutschland liegen wir beispielsweise beim Cayenne - je nach Spezifikation - zwischen sechs und zwölf Monaten", sagte Maier.

Porsche wolle nun nachjustieren. "Ich würde mir wünschen, dass unsere Fahrzeuge schneller verfügbar sind - das wird uns in diesem Jahr noch nicht bei allen Modellvarianten gelingen. Wir werden aber schnell entsprechende Vorkehrungen treffen." Vor allem in Leipzig bestehe die Möglichkeit, die Produktionskapazität zu erweitern. Porsche hatte im Frühjahr angekündigt, das Werk deutlich auszubauen. Derzeit laufen im zweiten Produktionsstandort neben dem Stammwerk in Stuttgart-Zuffenhausen der Cayenne und die Luxuslimousine Panamera vom Band. Künftig soll dort auch der kleine Geländewagen Cajun entstehen.

Pläne für Produktion im Ausland gebe es nicht, sagte der Manager. Porsche werde erst konkret darüber nachdenken, Fahrzeuge außerhalb Deutschlands vom Band rollen zu lassen, wenn etwa hohe Einfuhrzölle oder gar Importverbote für ausländische Autos den Zugang erschwerten. "Wenn es keine solchen Einschränkungen gibt, ergibt sich für uns auch keine Notwendigkeit, uns von der aktuellen Strategie abzuwenden."

Die Zusammenarbeit mit Volkswagen läuft gut an. "Wir haben uns alle Prozesse im Unternehmen angeschaut und jeweils Tandems von beiden Seiten zusammengespannt, um in jedem Ressort und über alle Wertschöpfungsstufen zu schauen, wo hier tatsächlich Synergien für den neuen Konzernverbund zu heben sind", sagte Maier. Das Ziel von bis zu 700 Millionen Euro Einsparungen pro Jahr sei realistisch. (dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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