Daimler-Vorstand Hohmann-Dennhardt für Frauenquote

Dax-Konzerne

In den 30 deutschen Dax-Konzernen sitzen nur fünf Frauen im Vorstand, darunter auch Christine Hohmann-Dennhardt aus dem Daimler-Vorstand. Sie spricht sich für eine Frauenquote aus.

Die erste Frau im Daimler-Vorstand, Christine Hohmann-Dennhardt, ist für eine Frauenquote. Es müssten Konsequenzen daraus gezogen werden, dass unter rund 180 Vorstandsmitgliedern der 30 Dax-Konzerne nur fünf Frauen seien, sagte die Managerin dem Magazin «Der Spiegel». «Ich persönlich bin für eine Quote.» Freiwilligkeit sei zwar immer besser als Zwang. Es habe schon früher Versprechungen der Unternehmen gegeben, mehr Frauen in entsprechende Positionen zu bringen. Aber erst in jüngster Zeit seien Anstrengungen in dieser Richtung sichtbar geworden.

Private Meinung

Hohmann-Dennhardt betonte, dies sei ihre «ganz private Meinung», «da spreche ich nicht für das Unternehmen». Daimler-Chef Dieter Zetsche lehnt eine Quote ab. Der Stuttgarter Autobauer hat sich aber zum Ziel gesetzt, den Anteil von Frauen in Führungspositionen bis 2020 auf 20 Prozent zu erhöhen. Die ehemalige Bundesverfassungsrichterin bekämpft bei dem Autobauer seit Mitte Februar die Korruption. Sie ist für das Ressort Integrität und Recht zuständig und die erste Frau, die den Sprung in den Vorstand des Autobauers geschafft hat.

Daimler habe bereits Geschäfte mit mehreren Ländern eingestellt, sagte die Managerin. «Neben Myanmar und Nordkorea sind wir auch nicht mehr in Iran tätig.» In bestimmten Ländern schließe Daimler Verträge nur noch direkt mit Regierungsstellen ab und akzeptiere keine Zwischenhändler mehr. «Dadurch sinkt die Gefahr unlauterer Zahlungen.» (dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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