TomTom Rider 450: Unterwegs zu den schönsten Routen

Navigationsgerät für Biker

TomTom Rider 450: Unterwegs zu den schönsten Routen
Das TomTom Rider weist Biker den Weg. © TomTom

TomTom hat sein Navigationsgerät Rider nochmals verbessert. Motorradfahrer können damit die schönsten Routen entdecken.

Dass der erste Praxistest der jüngsten Generation des TomTom Rider arg feucht verläuft, ist durchaus im Sinne des Veranstalters. Denn das Display des zum Test montierten Modells 450 ist laut Hersteller noch sensibler als bisher beim Typ 410. Auf Tastendruck lässt sich seine Empfindlichkeit variieren, so dass die Touch-Screen-Bedienung auch mit dicken Handschuhen problemlos funktionieren.

Insbesondere bei Regen soll das weiterentwickelte 11-cm-Display schneller und genauer reagieren. Nun, es regnet tatsächlich - darüber hinaus hatten wir nichts zu beanstanden. Die Ablesbarkeit des sehr klar anzeigenden Displays war einwandfrei.

Steigende Stückzahlen

Motorrad-Navigationsgeräte sind ein gutes Geschäft für die Hersteller dieser Geräte, insbesondere in Deutschland. Die verkauften Stückzahlen steigen ständig auf dem größten Navi-Markt Europas. In den zentralen Staaten Deutschland, Österreich und Schweiz hat der holländische Hersteller TomTom längst eine dominante Position: Etwa 65 Prozent der Kunden verlassen sich auf die Angaben eines Rider. Zwei Drittel dieser Geräte werden vom Fachhandel bezogen, etwa ein Drittel wird ihnen von Internet-Händlern ins Haus geschickt.

„Weil die Besitzer von Navigationsgeräten mehr Kilometer pro Jahr zurücklegen als diejenigen Motorradfahrer ohne Navi, haben auch Reifenhersteller und Werkstätten indirekt etwas von unserem Geschäft“, hört man während der Produkt-Präsentation am Rande. Schaut man am Motorradtreff herum, wo zumeist der größte Teil der abgestellten Bikes auch ein Navi aufweist, wundert man sich über die TomTom-Aussage, dass bisher erst 25 bis 30 Prozent der Motorradfahrer ein Navigationsgerät nutzen.

Vertrieb über Fachhandel

Weil TomTom herausgefunden hat, dass Motorradfahrer vor allem an interessanten Strecken Gefallen finden, wurde die jüngste Rider-Generation entsprechend aufgerüstet – allerdings ist die Ausrüstung mit 150 voreingestellten, also per Touch abrufbaren Routen dem Spitzenmodell 450 vorbehalten. Angeboten wird das Gerät über den Fachhandel, wird also lediglich bei den Zubehör-Spezialbetrieben und auch den bedeutenden Filialketten wie Hein Gericke, Louis und Polo zu bekommen sein. Die einfacheren Versionen vom Typ 42 und 420 müssen auf diese zusätzliche Ausstattung verzichten. Auch die sogenannten „Points of Interest“ – Biker-Treffs, Hoteltipps und Sehenswürdigkeiten – sind nur auf dem Modell 450 vorhanden. Weiterhin unterscheidet sich das Spitzenmodell durch den Kartenumfang und die Update-Möglichkeiten bzw. deren Kosten.

Übernommen von der vorigen Geräte-Generation hat TomTom die Möglichkeiten, ohne großes Gefummel Rundreisen zu planen; es genügt, einen Start- und den gewünschten Zielpunkt zu bestimmen, dann schlägt das Gerät unterschiedliche Routen für den Hin- und den Rückweg vor, wenn gewünscht auch „besonders kurvenreich“ oder „besonders bergig“, sofern die Landschaft das hergibt. Verbessert hat TomTom auch die Routenplanung mit Hilfe von MyDrive; mit dieser Software für den heimischen Computer lassen sich Touren besonders leicht planen und mit dem Gerät synchronisieren.

Das Gerät selbst beherrscht selbstverständlich eine Menge zusätzlicher Funktionen: So lassen sich Routen per Bluetooth zu anderen Motorradfahrern übermitteln und natürlich ist auch Freisprechen beim Telefonieren möglich, wenn das Smartphone mit dem Navi gekoppelt ist.

Auch hochformatig zu verwenden

Als in der Praxis echt vorteilhaft hat sich die Möglichkeit herausgestellt, das Navi nicht nur im Querformat, sondern auch hochformatig nutzen zu können. Dadurch wird ein größerer Streckenabschnitt dargestellt und der Fahrer weiß besser, welche Kurvenfolgen auf ihn zukommen. Der patentierte Geräteschuh, der leicht am Motorradlenker montiert werden kann, ist mit einer Hand verdrehbar.

Das TomTom-Navi vom Typ Rider 42 kostet 349 Euro, das Modell 420 gibt es für 400 Euro. Das höherwertige Modell 450 ist zum selben Preis erhältlich, sein Vertrieb erfolgt jedoch nur über den Fachhandel – ein cleverer Zug der Holländer, die auf diese Weise den für sie wichtigsten Vertriebsweg stärken wollen. Außerdem gibt es für 100 Euro Aufpreis auch noch eine Premiumversion des Modells 450; dabei werden ein Autohalterungsset, eine Anti-Diebstahl-Lösung und eine Schutztasche mitgeliefert.

Vor den in Entwicklung befindlichen TFT-Displays der Systemhersteller Bosch und Continental hat man bei TomTom angeblich keine Angst, denn „wir werden noch einige Jahre den Navi-Markt beglücken, bevor die Multifunktions-Displays auch Navi-Funktionen beherrschen“, war zu hören. (SP-X)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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