Oldies müssen auf Super Plus umsteigen

Nicht alle älteren Motoren vertragen die höhere Beimischung von Ethanol beim Kraftstoff. Den Fahrern bleibt an der Zapfsäule dann nur die teuerste Spritsorte.

Die Beimischung größerer Mengen Biosprit zum Normal- und Superkraftstoff wird viele Halter älterer Autos zum Umstieg auf das teurere Super Plus zwingen. Bis zum Jahr 2010 sollen Benzin und Super zehn Prozent Ethanol (E10) enthalten, nur Super Plus soll unverändert angeboten werden. Nach Angaben von Magnus Geisler vom ADAC-Technikzentrum in Landsberg (Bayern) geben die Autohersteller jedoch nicht alle Fahrzeuge älteren Baujahrs für den Bio-Spritmix frei. Die betroffenen Fahrer müssten dann auf Super Plus umsteigen. «Das ist finanziell schon eine Kröte, die sie zu schlucken haben», sagte Geisler.

Säurebeständigkeit als Problem

Nach Angaben des Mineralölwirtschaftsverbands in Hamburg kostete der Liter Super Plus im Monat Dezember im Bundesdurchschnitt 1,429 Euro. Für den Liter Super und Benzin mussten Verbraucher im Schnitt jeweils 1,354 Euro und für den Liter Diesel 1,283 Euro zahlen.

Laut Geisler prüfen viele Hersteller zurzeit, welche Modelle den E10-Mix vertragen. Meist seien das aber nur die aktuellen und jüngeren Fahrzeuge. BMW beispielsweise gibt nur die Benzinmodelle ab dem Zulassungsdatum Januar 1998 für den Betrieb mit E10 frei. Der Grund sei die Unverträglichkeit der kraftstoffführenden Teile mit dem aggressiveren Ethanolmix bei älteren Fahrzeugen, sagte BMW-Sprecher Wieland Bruch in München. Erst vom Baujahr 1998 an könne ein Korrosionsrisiko beim Tanken von E10 ausgeschlossen werden.

Anders als reines Benzin und Super greift Ethanol auch in der Mischform neben Metall auch Leichtmetall-Bestandteile im Kraftstoffsystem an, erklärt ADAC-Experte Geisler. Dadurch könnten auch Verteilerrohre und Komponenten der Kraftstoffpumpe beschädigt werden. Bei Fahrzeugen jüngeren Datums hätten die Hersteller andere Werkstoffe verwendet oder die gefährdeten Komponenten ummantelt. (dpa/tmn)

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