Unterschiedliche Reichweiten beim Tesla S

Produktion ab 2012

Unterschiedliche Reichweiten beim Tesla S
Das Tesla Modell S hat eine Reichweite von fast 500 km. © Tesla

Die automobile Premiumliga will Tesla jetzt mit einem viertürigen Luxus-Sportcoupé elektrisieren. Bei dem ab 2012 produzierten „Model S“ möchten die Kalifornier vieles anders machen und dabei die alternative Nische verlassen.

Mit einem rein elektrisch angetriebenen viertürigen Luxus-Sportcoupé im Stile von Porsche Panamera oder Audi A7 will Elektrosportwagen-Pionier Tesla bald in der automobilen Premiumklasse mitspielen. Produziert werden soll das Schrägheck-Modell ab 2012 in einer jährlichen Auflage von 20.000 Einheiten in einer von Toyota übernommenen Fabrik im kalifornischen Fremont. Und mit dem neuen Modell soll vieles anders werden.

Elektro für die Prominenz

Beim Marktstart ihres Elektro-Roadsters vor drei Jahren haben sich die kalifornischen E-Mobil-Pioniere vor allem durch zwei Dinge ausgezeichnet: den Mut zum Risiko und gutes Timing. So haben die Amerikaner damals "kurzerhand ein paar tausend Laptop-Akkus in eine Kiste gepackt, sie in den Kofferraum eines Sportwagens geschraubt und den Benzinmotor durch ein Elektrotriebwerk ersetzt, fertig war der Tesla Roadster", hat überspitzt "Spiegel Online" die Konstruktionsgeschichte des Elektro-Roadsters zusammengefasst.

Prominente wie George Clooney und der damalige Gouverneur von Kalifornien, Arnold Schwarzenegger, haben sich nicht zwei Mal bitten lassen, ein Exemplar des Zweisitzers bestellt und somit ihr Übriges getan, den Absatz anzukurbeln.

Echte Eigenkreation

Die Karosse des Tesla S-Protoypen ist komplett aus Aluminium Tesla

Doch anders als der weltweit bisher 1500 Mal verkaufte Tesla Roadster, der in seiner Architektur im Wesentlichen auf die Lotus Elise zurückgreift, soll das Model S diesmal eine echte Eigenkreation werden. "Wir haben auf einem weißen Blatt begonnen und das Auto von vorn bis hinten selbst entwickelt", so Chef-Entwickler Peter Rawlinson gegenüber dem Online-Magazin.

Die rund fünf Meter lange Karosse des Prototyps ist komplett aus Aluminium gefertigt, was die Gewichtsnachteile der schweren Lithium-Akkus ausgleichen soll. Interessantes Novum: Bei den Stromspeichern sollen Tesla-Kunden künftig die Qual der Wahl haben. Je nach Fahrerprofil und Budget stehen Akku-Pakete für 255, 370 oder 480 Kilometer Reichweite zur Verfügung.

Zwischen 50.000 und 77.000 Euro

Viele Details sind noch nicht bekannt. Die Eckdaten des an der Hinterachse verbauten Motors lassen aufhorchen und versprechen Fahrdynamik pur: Weniger als sechs Sekunden soll das Model S für den Standardsprint von null auf 100 km/h brauchen. Der vollelektrische Fahrspaß am Spurt ist erst bei rund 200 km/h vorbei. Das sind Daten, die auf den ersten Blick den Vergleich mit verbrennungsmotorisierten Premiumfahrzeugen von Herstellern wie Mercedes und BMW nicht zu scheuen brauchen.

Das gilt auch für den Preis: Der soll Schätzungen zufolge hierzulande je nach gewählter Akku-Kapazität zwischen 50.000 und 77.000 Euro liegen. Zielgruppen sollen laut Tesla nicht nur "elektrische Überzeugungstäter", sondern klassische Käufer von Autos der oberen Mittelklasse mit Premium-Ansprüchen sein. Ein Konzept, das augenscheinlich ankommt: Derzeit sollen laut dem Hersteller weltweit bereits rund 3500 Vorbestellungen vorliegen. Deutschland soll nach den USA - trotz hierzulande bisher lediglich 100 verkauften Tesla Roadster - der wichtigste Absatzmarkt werden. Gespannt sein darf man jedenfalls jetzt schon auf den kalifornischen Stromer mit dem Oberklasseanspruch. (mid)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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