Takata weitet Rückruf in den USA aus

Mangelhafte Airbags

Takata weitet Rückruf in den USA aus
Takata-Airbags bereiten VW Probleme © dpa

Takata muss in den USA weitere 2,7 Millionen Airbags austauschen. Betroffen sind die Fahrzeuge von Ford, Mazda und Nissan.

Takata ruft in den USA weitere 2,7 Millionen Airbags wegen der Gefahr zu starken Auslösens zurück. Betroffen sind nach Angaben des japanischen Zulieferers Fahrzeuge von Ford, Mazda und Nissan.

Das geht aus Unterlagen hervor, die am Dienstag auf der Internetseite der US-Verkehrsbehörde NHTSA veröffentlicht wurden. Takata bezeichnete den Schritt als reine Vorsichtsmaßnahme.

Bereits über 40 Millionen Airbags betroffen

Wegen eines Debakels mit Takata-Airbags läuft in den USA bereits eine riesige Rückrufaktion, die über 40 Millionen Wagen etlicher Hersteller umfasst. Aufgrund eines Defekts kann der Aufprallschutz zu kräftig auslösen, so dass die Verkleidung gesprengt und Teile durch das Fahrzeug geschleudert werden.

Als Problem gilt, dass die Airbags durch Gasgeneratoren mit Ammoniumnitrat ausgelöst werden, aber kein Trockenmittel enthalten, das vor Schäden durch Hitze und Luftfeuchtigkeit schützen soll. Jetzt geht es laut Takata um Airbags mit Trockenmittel, die rein vorsorglich zurückgerufen werden.

Nächster Todesfall in den USA

Erst am Montag hatte der am stärksten betroffene Hersteller Honda den elften Todesfall in den USA bestätigt, den der Konzern in Verbindung mit defekten Airbags von Takata sieht. Weltweit wird nun von 18 tödlichen Unfällen und über 180 Verletzten ausgegangen. Takata hat wegen des Vorwurfs, Risiken verschwiegen und Sicherheitstests manipuliert zu haben, eine Milliardenstrafe in den USA akzeptiert.

Unter der Last der hohen Kosten für Rückrufe und Rechtskonflikte meldete das 1933 gegründete Unternehmen im Juni Insolvenz in Japan und den USA an. Es ist eine der größten Pleiten in Japans Wirtschaftsgeschichte. Für die Tochterfirmen von Takata in Europa seien jedoch keine Insolvenzverfahren geplant, hieß es. (dpa)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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