Super E10 bleibt in der Nische

Fünf Jahre nach Markteinführung

Super E10 bleibt in der Nische
Super E10 wird von deutschen Autofahrern weitgehend gemieden © BDBe

Die Autofahrer in Deutschland meiden weiterhin den Kraftstoff Super E10. Im vergangenen Jahr ging des Absatz erneut zurück.

Der ethanolhaltige Superkraftstoff E10 kann sich auch fünf Jahre nach Markteinführung nicht durchsetzen. Im vergangenen Jahr sank der Absatz in Deutschland gegenüber dem Vorjahr um 12,2 Prozent auf 2,47 Millionen Tonnen, wie der Bundesverband der deutschen Bioethanolwirtschaft (BDBe) meldet.

Der Anteil von E10 am Markt für Ottokraftstoffe fiel damit 2015 von 15,2 Prozent auf 13,6 Prozent. Der Absatz des vergangenen Jahres war der schlechteste seit dem Einführungsjahr mit seinen anfänglichen Lieferschwierigkeiten.

Super E10 mit schlechtem Image

E10 steckt bereits seit der Markteinführung Anfang 2011 in der Krise. Die seit damals geltende Biokraftstoff-Quote sollte die CO2-Bilanz des Straßenverkehrs mit Hilfe von Sprit aus nachwachsenden Rohstoffen verbessern, kam aber beim Verbraucher vom Start weg nicht richtig an.

Zunächst schadeten Unsicherheiten über die Motoren-Verträglichkeit von E10 dem Image des Öko-Sprits, später entbrannte eine Debatte über die Konkurrenz zwischen Tank und Teller. Über einen Marktanteil von gut 15 Prozent bei den Ottokraftstoffen kam E10 daher nie hinaus.

2020 als Knackpunkt

2015 ging der Absatz von Ethanol, das außer in E10 auch in normalem Super sowie in den Bio-Kraftstoffen E85 und dem Additiv ETBE enthalten ist, insgesamt um 4,5 Prozent auf 1,17 Millionen Tonnen zurück. Die Branche in Deutschland hofft, dass sich die Lage für Ethanol in Deutschland bis 2020 ändert.

Seit dem vergangenen Jahr ist die Biokraftstoff-Quote durch ein pauschales CO2-Einsparungsziel beim Kraftstoffverbrauch ersetzt, das zunächst mit geringen Quoten an Bio-Kraftstoffen erreichbar ist, 2020 Jahren jedoch sprunghaft anspruchsvoller wird. Spätestens dann könnte der E10-Absatz wieder steigen. (SP-X)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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