Octavia RS: Dieselpower für Sportmodell

Skoda bietet für den Octavia RS eine zweite Motorisierung an. Der 2.0 TDI mit 170 PS macht im Topmodell der Baureihe eine ausgesprochen gute Figur, wie unser Test zeigt.

Von Frank Mertens

Skoda setzt auf Sportlichkeit. Der tschechische Autobauer hat das Angebot des «schnellsten Einkaufswagens der Welt» ausgebaut. Der erstmals 2001 als Limousine und ein Jahr später auch als Kombi erhältliche Octavia RS, das sportliche Topmodell der Baureihe, erhält eine zweite Motorisierung: einen 2.0 Liter TDI. Das quer eingebaute Vierzylinder-Aggregat bringt es auf eine Leistung von 125 kW/170 PS.

Zwei Motoren zur Wahl

Sportlich ambitionierte Octavia-Kunden haben damit die Wahl unter zwei Motorisierungen. Neben dem 2.0 Liter TDI-Motor können sie sich auch noch für den bereits bekannten 2.0 Liter starken TFSI mit 147 kW/200 PS entscheiden. «Wir gehen davon aus, dass wir durch das neue Dieselaggregat etliche Kunden hinzugewinnen werden, die sich bisher nicht für den RS entschieden haben», sagte Skoda-Pressechef Nikolaus Reichert bei der Vorstellung der neuen Motorisierung in Mainz.

Das Logo am Heck des Skoda Octavia RS Foto: Werk

Das neue Aggregat macht sowohl in der Limousine als auch im Kombi eine gute Figur. Dafür sorgt vor allem der drehmomentstarke Auftritt des Tschechen-Flitzers, der sein maximales Drehmoment von 350 Nm bereits ab 1800 Umdrehungen in der Minute zur Verfügung stellt. Und die Fahrleistungen der Zweiliter-Maschine lassen sich durchaus sehen, Der immerhin 1520 Kilogramm schwere Kombi RS spurtet in 8,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Seine Spitzengeschwindigkeit erreicht er bei 224 km/h (in der Limousine sind es 225 km/h).

Angesichts voller Autobahnen ist das ein mehr als ausreichender Wert. Der Verbrauch soll laut Hersteller bei 5,8 Litern liegen, bei den Testfahrten zeigte der Bordcomputer indes rund 1,4 Liter mehr an. Serienmäßig wird der RS übrigens mit Rußpartikelfilter ausgeliefert.

Fahrdynamische Stärken

Das Heck des Skoda Octavia RS Combi Foto: Werk

Seinen Charme entfaltet der RS ohnehin abseits der Autobahnen, denn hier kann er seine fahrdynamischen Stärken voll und ganz ausspielen. Dank eines im Vergleich zum Serien-Octavia um 12 Millimeter tiefer gelegten Fahrwerks liegt der Octavia Combi RS als auch die Limousine satt auf der Straße. Selbst bei flotten Kurvendurchfahrten lässt er sich nicht aus der Ruhe bringen. Die Lenkung spricht ausgesprochen exakt an und vermittelt dem Fahrer eine sehr gute Rückmeldung von der Straße.

Das Cockpit im Skoda Octavia RS Foto: Werk

Die Sportsitze im RS bieten, wie man es von einem auf sportlich getrimmten Fahrzeug erwarten kann, einen guten Seitenhalt. Die Sechsgangschaltung lässt sich präzise bedienen. Die Anmutung des Innenraums lässt, so wie man es von Skoda kennt, optisch als auch haptisch keine Wünsche offen.

Skoda hat gut daran getan, den sportlichen Anspruch, den man mit dem RS verfolgt, nicht aufdringlich wirken zu lassen. Im Innenraum ist das RS-Logo ebenso dezent auf die Sportsitze aufgebracht worden wie auf das Lenkrad. Die Instrumententafel und die Einstiegsleisten sind Alufarben gehalten. Das wirkt schick.

Dezentes Styling

Die Limousine Foto: Werk

Wer den Combi RS von außen betrachtet, muss schon genau hinschauen, um zu erkennen, dass hier das Topmodell der Octavia-Baureihe vor einem steht. Am Kühlergrill als auch an der Heckklappe ist moderat die Buchstabenkombination RS angebracht. Zudem sind der vordere und hintere Stoßfänger im Vergleich zu dem Serienmodell leicht modifiziert.

Die Limousine (l.) und der Combi Foto: Werk

Weniger dezent schaut es indes bei der Limousine aus, auf deren Kofferraum ein mächtiger Heckspoiler prangt. «Das hat auch bauartbedingte Gründe», erläutert Reichert. Mag sein, doch dadurch geht etwas von der Ausstrahlung des RS verloren. Und die schöpft er vor allem durch seinen dezenten Auftritt. Ihm merkt man - siehe Combi - eben nicht gleich durch sein äußeres Erscheinungsbild an, dass hier ein durchaus sportliches Fahrzeug vor einem steht.

Gerade der Kombi, der ein Ladevolumen von 580 Liter aufweist, neigt zum Understatement. Und damit verbreitet er den Hauch mehr Charme als die Limousine. Der Preis für den Combi RS mit der neuen 170 PS TDI-Maschine beginnt bei 27.890 Euro, die Limousine ist 1000 Euro günstiger.

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