Helmpflicht für Radfahrer gefordert

Unfallchirurgie

Was für Motorradfahrer eine Selbstverständlichkeit ist, sollte auch für Fahrradfahrer gelten: nämlich eine Helmpflicht. So könnten schwere Hirnverletzungen vermieden werden.

Für eine gesetzliche Helmpflicht für Fahrradfahrer setzt sich die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) ein. Denn durch das Tragen eines Helmes könnten rund 90 Prozent aller Schädelhirnverletzungen vermieden werden. Das Tragen eines Fahrradhelmes als Schutzmaßnahme ist laut der DGU wissenschaftlich erwiesen: Neben den Schädelhirnverletzungen könnten bis zu 65 Prozent der Gesichtsverletzungen verhindert werden.

Kaum Helmträger

Eine Analyse aus dem Jahr 2008 zeigt, dass lediglich acht Prozent der verunfallten Radfahrer einen Helm trugen, vor allem Frauen und Jugendliche waren ohne Helm unterwegs. Die Zahl der verletzten Radler ist von 1970 mit 40 531 auf 78 579 im Jahr 2007 fast auf das Doppelte gestiegen. Bei leichten Verletzungen eines Fahrradfahrers sind am häufigsten Arme und Beine verletzt.

Bei Schwerstverletzten entscheidet meistens eine Kopfverletzung über Leben und Tod: Bei Radfahrern ohne Helm sind Kopfverletzungen für die Hälfte aller Todesfälle verantwortlich. "Unter Berücksichtigung dieser Verletzungssituation ist eine konsequente öffentliche Diskussion und das Vorantreiben einer gesetzlichen Helmpflicht nach wie vor zwingend erforderlich", erläutert Unfallchirurg Prof. Dr. Südkamp.

Daher sei aus Sicht der Unfallchirurgen die Helmpflicht eine logische Konsequenz. Fahrradfahrer sollten bis zur gesetzlichen Helmpflicht bereits jetzt schon freiwillig einen Helm tragen, um sich ausreichend vor gefährlichen Verletzungen zu schützen. Der Helm sollte gut passen, TÜV-geprüft und für Kinder verstellbar sein, damit er mitwachsen kann. Die DGU verweist darauf, dass bei den Fahrradhelmen nach circa fünf Jahren die Schutzfunktion aufgrund des Ausdampfens des Kunststoffmaterials nachlässt. (mid)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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