Abgas-Affäre: Durchsuchungen bei Audi

Abgas-Affäre: Durchsuchungen bei Audi
Audi in Ingolstadt. © dpa

Im Zuge der Abgas-Affäre lässt die Staatsanwaltschaft München II seit Dienstagmorgen die Zentrale der VW-Tochter Audi in Ingolstadt (Bayern) und das Werk in Neckarsulm (Baden-Württemberg) durchsuchen. Bereits im März hatte es Durchsuchungen gegeben.

18 Staatsanwälte und Beamte der beiden Landeskriminalämter seien dabei im Einsatz, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Zuvor hatte der Rechercheverbund von «Süddeutscher Zeitung», Norddeutschem Rundfunk (NDR) und Westdeutschem Rundfunk (WDR) berichtet. Laut Mitteilung der Staatsanwaltschaft wurde auch eine Privatwohnung in Baden-Württemberg durchsucht.

Schon im März Durchsuchungen bei Audi

Im Fokus der Ermittler stehe auch der Einsatz von technischen Vorrichtungen zur Manipulation von Abgaswerten in V6-3-Liter-Dieselmotoren, die für den europäischen Markt bestimmt waren, hieß es. Schon im März vergangenen Jahres hatte es wegen der Abgas-Affäre Razzien bei Audi gegeben.

Zum Verkauf von manipulierten Diesel-Fahrzeugen auf dem US-Markt würden inzwischen 14 Personen als Beschuldigte geführt, hieß es. Darunter seien aber keine aktuellen oder ehemaligen Audi-Vorstandsmitglieder. Der Tatverdacht des Betrugs und der strafbaren Werbung beziehe sich derzeit auf Dieselmotoren in mindestens rund 210 000 Fahrzeugen, die seit 2009 auf dem europäischen und dem US-amerikanischen Markt ausgeliefert wurden.

Vor einer Woche erst hatte die Staatsanwaltschaft die Wohnungen von sechs Audi-Technikern und Ingenieuren durchsucht und Unterlagen sichergestellt. Als einziger Beschuldigter sitzt der ehemalige Chef der Audi-Motorenentwicklung und Porsche-Entwicklungsvorstand weiterhin in Untersuchungshaft. Er wurde schon im September 2017 festgenommen. Eine Haftbeschwerde ist derzeit beim Oberlandesgericht München anhängig. Einer seiner früheren Mitarbeiter bei Audi in Neckarsulm war nach mehreren Monaten Untersuchungshaft im November 2017 wieder freigekommen.(dpa)

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