Elektro-A-Klasse vor Serienstart

Mercedes

Mit weniger Zuladung, aber keinerlei Platzeinschränkungen schickt Mercedes die A-Klasse ins Abenteuerland des Elektrozeitalters. Die Reichweite soll 200 Kilometer betragen.

Mit der fünftürigen A-Klasse "E-Cell" bringt Mercedes jetzt sein zweites unter Serienbedingungen gefertigtes Elektroauto auf die Straße. Die kleine, diesmal rein batterieelektrisch betriebene Schwester der seit Ende vergangenen Jahres gebauten "F-Cell"-B-Klasse mit Brennstoffzelle entspricht in Sachen Raum- und Sitzangebot dem altbekannten schwäbischen Kompaktwagen. Soll heißen: fünf Türen, fünf Sitzplätze, gleiche Abmessungen und ein Kofferraumvolumen von 435 bis 1.370 Liter, das dem der A-Klasse mit Verbrennungsmotor entspricht.

Ihren "Saft" bezieht die neue Elektro-A-Klasse aus platzsparend im Fahrzeugboden untergebrachten, flüssigkeitsgekühlten Lithium-Ionen-Batterien mit einem maximalen Speichervermögen von 36 kWh. Einziger Wermutstropfen dabei: Durch den Zusatzballast der Akkus reduziert sich die ohnehin sparsam bemessene Zuladung des schwäbischen Stadtflitzers von regulär 510 Kilogramm auf 350 Kilogramm.

Höchstgeschwindigkeit von 150 km/h

Der emissionsfreie Elektromotor ist baugleich zu dem der B-Klasse und leistet im Dauerbetrieb 50 kW/68 PS. Per "Kickdown" auf das Fahrpedal soll mittels "Boost-Funktion" bei optimalem Akku-Ladezustand kurzzeitig eine Spitzenleistung von 70 kW/96 PS realisierbar sein. Das beachtliche maximale Drehmoment von 290 Nm steht, wie bei allen Elektrofahrzeugen üblich, von der ersten Umdrehung an zur Verfügung. Von null auf 60 km/h beschleunigt der "Elektro-Benz" somit in 5,5 Sekunden, für den Sprint von null auf 100 km/h benötigt er 14 Sekunden. Bei einer Höchstgeschwindigkeit von 150 km/h ist Schluss, dann wird elektronisch abgeregelt.

Mit einer laut Hersteller möglichen maximalen Reichweite von 200 Kilometern, also extakt der Hälfte der Distanz, die mit der Brennstoffzellen-Variante der großen Schwester möglich ist, bietet sich die Elektro-A-Klasse vor allem für den innerstädtischen Einsatz an. Um auf weitere 100 Kilometer Reichweite zu kommen, muss der "Öko-Mercedes" für acht Stunden an die heimische Steckdose oder für drei Stunden an eine öffentliche 400-V-Station. Angenehmer Nebeneffekt: Während des Ladevorgangs kann der E-Cell-Fahrer sein Gefährt in der Garage "vorklimatisieren", also vor Fahrtantritt auf die gewünschte Innenraumtemperatur abkühlen oder vorheizen lassen.
(mid)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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